© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/21 / 09. April 2021

Meldungen

Impfgegner sind besser vernetzt als Impf-Freunde

WASHINGTON. Die Masern­epidemie von 2019 hat der britische Komplexitätsforscher Neil F. Johnson (George Washington University/GWU) genutzt, um die Meinungsmacht in der Impffrage zu ermitteln. Dazu wertete er die Daten von 100 Millionen Facebook-Nutzern aus. In einem Meer von 74 Millionen Unentschlossenen schwamm zwar nur eine Minderheit von vier Millionen Impf-Gegnern, denen sieben Millionen Impf-Befürworter gegenüberstanden. Aber diese blieben eher isoliert und waren schlechter vernetzt als die mit den Unentschlossenen intensiver kommunizierenden Skeptiker, deren Gruppen sich verdreifachten. Es kursierten Gerüchte über „Impfschäden“, alternative Heilmethoden und Wundermittel erhielten wachsende Resonanz. Nach Johnsons Modellrechnungen würden auch Aufklärungskampagnen nicht verhindern, daß Impfgegner nach zehn Jahren die Mehrheit in der Bevölkerung bilden (Spektrum der Wissenschaft, 2/21). (ft)

 physics.columbian.gwu.edu





Besserer Schutz für Nationalparks in Afrika

JOHANNESBURG. Die 8.500 Naturschutzgebiete Afrikas umfassen eine Landfläche von 14 Prozent des Kontinents. Allerdings verfügen viele Staaten über zu geringe Mittel, um diese vor Wilderei und Raubbau zu schützen. Die Übertragung des Parkmanagements auf Nichtregierungsorganisationen sei eine gute Alternative. Erste Erfolge meldet die NGO African Parks, die die Verwaltung des Zakouma-Nationalparks im Süd-Tschad übernahm. Nachdem dort Wilderer die Elefantenpopulation um 95 Prozent dezimiert hatten, erholen sich die Bestände wieder. Auch Benin, die Zentralafrikanische Republik und Ruanda haben ihre Schutzgebiete African Parks anvertraut, deren Management dank EU-Förderung auch moderne Überwachungstechnik einsetzen kann (Naturwissenschaftliche Rundschau, 1/21). (dm)

 www.africanparks.org





Petition zur Auswertung von Stasi-Unterlagen

BERLIN. Drei Jahrzehnte nach Ende der SED-Diktatur liegen noch 15.000 Säcke mit zerrissenen Geheimdienstdokumenten bei der Stasi-Unterlagenbehörde (BstU). Eine Auswertung würde den Regime-Opfern helfen, das Ausmaß ihrer Überwachung und der Unterdrückung nachzuweisen. Die Technologie zum Scannen und Zusammensetzen ist vorhanden, doch das „Stasi-Schnipselprojekt“ wurde gestoppt. Eine Petition, die jeder Bürger unterzeichen kann, fordert nun, daß der Bundestag die zuständige Kulturstatsministerin Monika Grütters (CDU) anweist, das Projekt umgehend zu starten. (ft)

 change.org





Erkenntnis

„Laufen ist beliebt, doch Walken, Radfahren, Schwimmen oder Skilanglauf sind genauso gut und für manche besser geeignet, um eine Ausdauergrundlage zu schaffen und das Herz-Kreislauf-System zu fördern.“

Thomas Hilberg, Sportmediziner an der Universität Wuppertal