© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/21 / 16. April 2021

Zitate

„Ich möchte verstehen und glauben, daß die Entscheider verstanden haben, was der Unterschied von Krisenmanagement am ersten Tag und im zweiten Jahr ist. Im Augenblick habe ich daran Zweifel.“

Roland Koch, ehemaliger CDU-Ministerpräsident des Landes Hessen, in der „FAZ“ vom 9. April





„Der überstürzte, geradezu kopflose Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima macht das Ziel einer CO2-armen Energieerzeugung und -verwendung noch viel schwieriger, als es ohnehin schon ist. Zusammen mit dem vorgezogenen Kohleausstieg läuft Deutschland sehenden Auges auf eine riesenhafte Energielücke zu, die entweder die ehrgeizigen international vereinbarten Klimaziele oder die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland gefährdet.“

Thilo Sarrazin, von 2002 bis 2009 Berliner SPD-Finanzsenator, auf dem Blog „Achgut.com“ am 10. April





„Der Bund schießt mit der Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes über alle Verhältnismäßigkeitsgrenzen hinaus. Nur auf die Inzidenz abzustellen ist bei derartig drastischen Maßnahmen willkürlich, weil die reine Inzidenz davon abhängt, wieviel getestet wird. Dies ist manipulierbar. Ab einer Inzidenz von 100 nächtliche Ausgangssperren zu verhängen, obwohl von Gerichten deren Wirksamkeit angezweifelt wurde, ist eine Nichtachtung der Justiz. Eltern ab einer Inzidenz von 100 zu verbieten, ihre Kinder zu treffen, entspricht für mich nicht dem Bild des Grundgesetzes. Das ist (...) ein nicht mehr einzufangender Dauerlockdown.“

Jens Gnisa, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Richterbunds auf Facebook am 10. April





„Im Kanzleramt regiert eine ‘No Covid’-Sekte. Sie verfolgt ein fiktives Ziel – keine Ansteckungen in einem globalisierten Land – und leider haben viele Medien dieser Fiktion mit der Kritik am föderalen „Flickenteppich“ der Corona-Regelungen Schützenhilfe geleistet. Als ob die Zentralisierung des exekutiven Dilettantismus in Rostock oder Tübingen, in Berlin oder Bremen bessere Ergebnisse verspräche.“

Susanne Gaschke, Publizistin, in der „Welt“ am 11. April





„Waren rechte Spießer aus Unsicherheit strukturell konservativ, wurden ihre Kinder zu linken Spießern und aus Unsicherheit strukturell ideologisch. Der ewige Spießer (...) vermag sich eben chamäleongleich neue Ideen anzueignen und damit jede Pirouette des Zeitgeistes nachzuvollziehen. (...) Seit die Babyboomer in die Jahre gekommen sind, Jahrgänge also, die von Popkultur und Rebellenpose geprägt wurden, wurde der vordem rechtskonservative Mainstream abgelöst von einem Durchschnitt, der linksliberal Maß nahm. Der Schrebergärtner von heute hört nicht mehr Blasmusik, sondern AC/DC. Kritik als Attitüde, nicht als Praktik, ist das neue Angepaßtsein.“

Holger Fuß, Journalist, in der „Tagespost“ vom 12. April





„Wegen seiner ausgeprägten Intoleranz sollte man den modernen Linksliberalismus eigentlich Links-illiberalismus nennen.“

Sahra Wagenknecht, Linkspartei-Abgeordnete, auf „Focus Online“ am 13. April