© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/21 / 16. April 2021

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Ecuador: Konservativer siegt überraschend 

QUITO. In Ecuador hat der Kandidat des konservativen Lagers, Guillermo Lasso, die Präsidentschaftswahl mit 52 Prozent der Stimmen für sich entscheiden können. Der Ausgang gilt als Überraschung, lag doch in den Umfragen bis zuletzt sein Gegner aus dem sozialistischen Lager vorn. „Die Ecuadorianer haben sich für einen neuen Kurs entschieden, einen Kurs, der sich gründlich von dem unterscheidet, der die letzten 14 Jahre in diesem Land bestimmt hat“, erklärte der 65jährige. Im Gegensatz zum Sozialisten Andres Arauz gehört Lasso zu den dezidierten Befürwortern einer ökonomischen Öffnung des Landes hin zum Weltmarkt, die bereits sein Vorgänger und Förderer Lenin Moreno eingeleitet hatte.  Beobachtern gilt die Wahl als Fortsetzung eines politischen Rechtsrucks auf dem Kontinent. „Mit dem Triumph Lassos kommt die südamerikanische Linke zu einem abrupten Stopp, der Sozialismus des 21. Jahrhunderts ist am Ende“, kommentiert der Korrespondent der spanischen Zeitung La Vanguardia das Ergebnis. Entscheidend war für die Wahl auch der Aufruf des indigenen Sozialisten Yaku Pérez, aus Protest gegen beide Lager die eigene Stimme ungültig zu machen. Etwa 700.000 Wähler folgten dem Aufruf des in der ersten Runde knapp gescheiterten Pérez. (js)