© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 16/21 / 16. April 2021

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Bellut: ARD und ZDF nicht zusammenlegen

MAINZ. ZDF-Intendant Thomas Bellut hat sich gegen Vorschläge ausgesprochen, die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF zusammenzulegen. „Ich bin ein klarer Befürworter eines Qualitätswettbewerbs der Hauptprogramme von ZDF und ARD“, sagte er vergangene Woche den Zeitungen der VRM-Gruppe. Meinungsvielfalt müsse gewahrt und dürfe nicht ohne Not beschränkt werden. Zugleich betonte Bellut die unterschiedlichen Funktionen, die die beiden Sender ausübten. So habe das ZDF einen nationalen Auftrag, wohingegen die ARD eine Arbeitsgemeinschaft aus wichtigen regionalen Sendern sei. Eine Zusammenlegung ergebe „keinen markt- oder betriebswirtschaftlichen Sinn“. Zuletzt hatte die Mittelstandsunion von CDU und CSU eine Fusion der beiden Sender angeregt. Zugleich sollen nach dem Willen der Organisation das Unterhaltungs- und Sportprogramm reduziert und der Rundfunkbeitrag gesenkt werden. Der Chef der Sächsischen Staatskanzlei und Vize-Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Oliver Schenk (CDU), forderte unterdessen in der FAZ, im Medienstaatsvertrag ARD und ZDF mehr Freiheiten für Spartensender einzuräumen und nur den Hauptprogrammen einen konkreten Auftrag zu erteilen. Die dritten Kanäle sollten zudem enger zusammenarbeiten. Die Vorstandsvorsitzende des Verbands Pivater Medien Vaunet, Annette Kümmel, mahnte dagegen in der FAZ strengere Regeln für die Öffentlich-Rechtlichen an. Insbesondere müßten der „unge­brems­ten Expan­si­on der Anstalten vor allem im Online-Bereich“ Grenzen gesetzt werden. (ag/gb)





Twitch sanktioniert Offline-Verhalten

Seattle. Die Live-Streaming-Plattform Twitch hat bekanntgegeben, künftig auch Offline-Vergehen ihrer Nutzer zu sanktionieren. So drohe eine Sperrung beispielsweise bei Gewaltdelikten, Bedrohung, sexueller Belästigung oder terroristischen Aktivitäten, aber auch bei einer Mitgliedschaft in einer Haß-Gruppe. Für „nachprüfbare Beweise“ gegen Profilbetreiber arbeitet das Amazon-Tochterunternehmen mit einer „erfahrenen Ermittlungskanzlei“ zusammen. Über einen eingerichteten Mail-Kontakt können Nutzer zudem anonyme Hinweise zu Verstößen jenseits des Portals einreichen. (gb)