© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/21 / 23. April 2021

CD-Kritik: Saxon – Inspirations
Jahrzehntealtes
Jörg Fischer

Seit über einem Jahr sind Saxon coronabedingt von der Bühne verbannt. Diverse Festivals und die für 2020 geplante Tour mit Judas Priest wurden auch für dieses Jahr abgesagt. Um die finanziellen Ausfälle etwas zu begrenzen, spielte das britische Metal-Quintett elf „Inspirations“ ein.

Die Interpretationen von „Evil Woman“ (Black Sabbath) und „Speed King“ (Deep Purple) aus dem Jahr 1970, Led Zeppelins „Immigrant Song“ von 1971, „The Rocker“ (Thin Lizzy/1973), „Hold the Line“ von Toto sowie „Problem Child“ von AC/DC aus dem Saxon-Gründungsjahr 1978 sind wirklich hörenswert und gut gelungen. Auch bei der Motörhead-Hommage „Bomber“ von 1979 wurde nichts falsch gemacht – aber warum werden die Saxon-Fans mit dem 55 Jahre alten Beatles-Nervtöter „Paperback Writer“ gequält?

Nun, Saxon-Sänger Biff Byford feierte am 15. Januar seinen 70. Geburtstag, Gitarrist Paul Quinn hat das am 26. Dezember vor. Schlagzeuger Nigel Glockler ist 68. Daß es zu deren Jugendzeit besseren Stoff gab, beweist „Paint It Black“ von den Rolling Stones und „Stone Free“ von Jimi Hendrix. Und aus dem psychedelischen „See My Friends“ von The Kings formten Saxon 56 Jahre später eine metallische Halbballade. Bleibt die Hoffnung, daß nach der genialen „Thunderbolt“-CD (2018) bald wieder eigenes von Saxon erscheint.

Saxon Inspirations Silver Lining Music 2021  www.saxon747.com  sl-music.net