Der Schmuggler Carnaghan (Spencer Tracy) wird aus dem Gefängnis entlassen, um John Royer (James Stewart) zu helfen, Kautschuk aus dem von japanischen Truppen besetzten Malaya zu schmuggeln. Es gelingt den beiden, auf die Insel zu gelangen und eine Gruppe zwielichtiger Abenteurer anzuheuern, darunter auch Romano (Gilbert Roland). Der japanische Kommandeur, Oberst Tomura (Richard Loo) erfährt jedoch durch Informanten von dem Schmuggel-Unternehmen. Er lockt mit seinen Soldaten die Gruppe von Carnaghan und Royer, die sich mitsamt dem Kautschuk auf einem Frachter in Sicherheit bringen will, in einen Hinterhalt. Royer kümmert sich jedoch nicht um die Warnungen des mißtrauischen Carnaghan, der Verdacht geschöpft hat, daß ihr Plan verraten wurde …

Richard Thorpes Abenteuerfilm „Malaya“ (1949) nach der Erzählung „East of the Rising Sun“ von Manchester Boddy wurde von der „Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft“ (FSK) zunächst verboten, da er angeblich „eine Glorifizierung militärischer Handlungen“ beinhalte und der Film „durch ungeeignete Vergleiche Ressentiments Nahrung und Motivation geben und als Zünder wirken könnte“. Die stark übertriebene Kritik unterschlägt jedoch, daß das Kriegs- und Abenteuerdrama mit einer vorzüglich gefilmten Eröffnung brilliert, im zweiten Teil dann zwar an Qualität wie an Glaubwürdigkeit verliert, von Richard Thorpe aber aufrichtig und schnörkellos nach den gängigen Mustern des Genres inszeniert ist. Dramaturgisch geschickt läßt der Regisseur die beiden menschlich stark unterschiedlichen Hauptfiguren James Stewart als Patrioten und Spencer Tracy als zynischen Schmuggler überzeugend agieren. So ist „Malaya“ aus heutiger Sicht vor allem für Cineasten noch filmhistorisch interessant und reizvoll. Gedreht wurde der Film übrigens nicht im tropischen Malaya, sondern im Botanischen Garten von Los Angeles.

DVD: Malaya. Pidax Film-Klassiker 2021, Laufzeit etwa 90 Minuten