© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/21 / 23. April 2021

Meldungen

ARD strebt Frauenquote bei Experten an

BERLIN. Die ARD hat klargestellt, Männer und Frauen gleichberechtigt als Fachleute in Beiträgen zeigen zu wollen. „Im Ersten wird ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Expertinnen und Experten angestrebt“, teilte ein ARD-Sprecher am Freitag auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT mit. Allerdings sei deren Expertise nach wie vor das wichtigste Kriterium bei der Auswahl. Zuvor hatte das Schweizer Fernsehen und Radio (SFR) seine publizistischen Leitlinien überarbeitet und zum 1. April eine Frauenquote für die Befragung von Experten eingeführt. Gewünscht sei nun, in den Redaktionen darauf zu achten, bei Beiträgen genauso viele männliche wie weibliche Experten zu Wort kommen zu lassen. Vorgesetzte sollten die Quote aktiv bei ihren Mitarbeitern einfordern. Auch das ZDF empfiehlt seinen Mitarbeitern in einem internen Leitfaden sowohl bei der Sprache als auch bei der Befragung von Fachleuten und den in Beiträgen gezeigten Personen, auf die vermeintliche Geschlechtergerechtigkeit zu achten. Laut der Gleichstellungs- und Diversitybeauftragten der Sendeanstalt, Marita Lewening, ist die sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter für eine erfolgreiche Gleichstellung unerläßlich. Der Leitfaden wolle für den Umgang mit Sprache sensibilisieren und Orientierung geben und sei als Hilfestellung gedacht. (hl)





BR nimmt Satire-Figur aus dem Programm

München. Der Bayerische Rundfunk hat nach anhaltender Kritik die Kunstfigur „Maxwell Strauß“ des Kabarettisten Helmut Schleich aus dem Programm genommen. Der schwarz angemalte fiktive Sohn von Franz Josef Strauß werde künftig nicht mehr zu sehen sein, kündigte BR-Intendantin Katja Wildermuth vergangene Woche Freitag im Rundfunkrat des öffentlich-rechtlichen Senders an. Der BR habe die Verantwortung, „gegen Stereotype und Herabwürdigungen zu wirken“. Zudem werde es eine interne Werte-Diskussion geben. Anfang April hatte der BR den Auftritt der Figur in der Satiresendung „SchleichFernsehen“ noch verteidigt (JF 15/21) und betont, die künstlerische Freiheit sei „ein hohes Gut“, die „manchmal auch Grenzen auslotet“. (gb)