© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/21 / 23. April 2021

Gerald Knaus – ein Souffleur des „Großen Austausches“
Kosmopolitisches Lebensgefühl
(ob)

Der Politologe Gerald Knaus, Gründungsdirektor und Kopf der Denkfabrik „European Stability Initiative“, bekannt geworden als „Erfinder“ des porösen Abkommens, mit dem Angela Merkel die Türkei zum Schleusenwärter über den Migrationsstrom Richtung Westeu-ropa gemacht hat, ist ein vielgefragter politischer Berater. Winfried Kretschmann, Armin Laschet und Annegret Kramp-Karrenbauer zählen genauso zu seinen „Kunden“ wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Für den Bonner Erziehungswissenschaftler Axel Bernd Kunze verkörpert Knaus den Prototyp einer globalisierten Anywhere-Elite, deren Exponenten „überall zu Hause“ sind (Die Neue Ordnung, 1/2021). Dabei falle diesen nicht auf, in welch hohem Maße sie von Voraussetzungen jener partikularen Staatlichkeit abhängen, deren Bestand sie als demagogische Propagandisten eines universalen „Rechts auf Migration“ nach Kräften untergraben. Dafür eröffnet Knaus’ jüngstes Buch („Welche Grenzen brauchen wir?“, München 2020), das Kunzes Rezension als ordinäres Erzeugnis der Herrschaftsideologie zerlegt, unfreiwillig tiefe Einblicke in die so inhumane wie demokratie-feindliche Vorstellungswelt von „Globalisten“ dieses Schlages. Zynisch leugnet Knaus etwa die Bevölkerungsexplosion Afrikas oder Schleuserkriminalität im Mittelmeer, um der EU den Verzicht auf Außengrenzen nahezulegen. 


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