© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/21 / 23. April 2021

Meldungen

Erde: Mehr anthropogene Masse als Biomasse

REHOVOT. Ein Forscherteam um Emily Elhacham und Liad Ben-Uri (Weizmann Institute of Science) hat errechnet, daß die anthropogene Masse an künstlich geschaffenen unbelebten Objekten mit 1,1 Teratonnen erstmals der globalen Biomasse aus Pflanzen, Tieren und Menschen entspreche. Dies sei ein „signifikanter Meilenstein“ in der Erdgeschichte. Die heutige Menschheit sei mit ihren 120 Millionen Tonnen Trockenmasse verglichen mit der Tiermasse (vier Milliarden Tonnen) ein Fliegengewicht. Doch dafür sei die Wirkung des Menschen als „geophysikalischer Transformator“ um so beachtlicher. Allein an Beton, dem quantitativ wichtigsten Produkt, wurden 2020 549 Gigatonnen verbaut. Aufgrund des Bevölkerungswachstums auf 8,8 Milliarden Menschen (2032) sei es sehr wahrscheinlich, daß sich bis 2040 die Last der anthropogene Masse verdoppeln werde (Naturwissenschaftliche Rundschau, 1/21).

 nature.com





„Hochkonsumland“ für Alkohol und Tabak

HAMM. Deutschland ist weiterhin ein „Alkohol-Hochkonsumland“. Das geht aus Zahlen des „DHS Jahrbuch Sucht 2021“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen hervor. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch ab dem Alter von 15 Jahren liege bei 10,7 Liter Reinalkohol. In der Corona-Pandemie und „in Zeiten von Kontaktbeschränkungen wird zu Hause mehr getrunken“, erklärte DHS-Vizechef Peter Raiser. „Das kann schnell zur Gewohnheit werden und birgt langfristig die Gefahr einer Abhängigkeit.“ Während sich bei Jugendlichen seit 15 Jahren ein Trend zum Nichtrauchen abzeichne, stieg 2020 der Verbrauch von Feinschnitt für selbstgedrehte Zigaretten um 10,6 Prozent auf 26.328 Tonnen. Der Konsum von Wasserpfeifentabak in Shisha-Bars schnellte sogar um 44,3 Prozent auf 5.989 Tonnen in die Höhe. (fis)

 www.dhs.de





Trickst Aldi bei Kükentöten-Abschaffung?

BERLIN. Aldi wirbt mit dem Slogan „Wir schaffen das Kükentöten ab“, denn der Discounter verpflichtet seinen Lieferanten, dies spätesten ab 2022 für die Schaleneierproduktion zu unterlassen. Ein genanalytisches Testverfahren soll das Ausbrüten männlicher Küken überflüssig machen. Verbraucherschützer haben den Handelsriesen wegen „irreführender Werbung“ verklagt. Diese erwecke den Anschein, daß Aldi ein generelles Ende des Kükentötens bereits erreicht habe. Doch wie bisher sei der Großabnehmer auch 2021 daran beteiligt, daß wahrscheinlich wieder 45 Millionen für die Eierproduktion irrelevante Küken direkt nach dem Schlupf sterben (Mensch & Tier, 1/21). (dg)

 www.aktiontier.org





Erkenntnis

„Wenn sich jemand drinnen aufhält und dann plötzlich raus in die Kälte geht, hat sein Körper Schwierigkeiten, sich anzupassen. Doch sogar extrem gut trainierte Menschen können Seitenstechen bekommen.“

Klaus Völker, Seniorprofessor für Sportmedizin an der Uni Münster