© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/21 / 23. April 2021

Haltungsnote
Einer denkt dran
Zita Tipold

Einst von der ZDF-„heute-show“ humorig zum „ältesten 26jährigen der Welt“ gekürt, verkörpert der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor trotz seines jungen Alters für viele das verstaubte Altherren-Image der Christdemokraten. 

Anders als seine gleichaltrigen Parteikollegen wirkt er so gar nicht „jung und hip“, doch das macht ihn aus. Während es bei anderen Christdemokraten längst still in Sachen Begeisterung für die deutsche Geschichte geworden ist, weist Amthor immer wieder auf Bezugspunkte und Jubiläen hin. So freute er sich am Mittwoch vergangener Woche auch über den 150. Geburtstag der „Bismarckschen Reichsverfassung“, die am 14. April 1871 verabschiedet wurde. Diese sei „ein wichtiger Baustein in unserer Verfassungsentwicklung auf dem Weg zu unserem heutigen Grundgesetz“, schrieb der blonde Bursche mit der kreisrunden Brille auf Facebook und präsentierte sich in der Bibliothek des Deutschen Bundestags mit einem Auszug aus dem Verfassungstext des Deutschen Reiches.

Damit ist er Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Sachen Würdigung des Eigenen weit voraus, die sich beide nicht zu dem Freudentag äußerten.