© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/21 / 30. April 2021

Meldungen

Armenier-„Völkermord“: Ankara kritisiert USA 

ANKARA. Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat US-Präsident Joe Bidens Benennung der Geschehnisse von 1915 als „Völkermord“ scharf kritisiert. „Animositäten aus der Geschichte herauszuziehen und neue Feindseligkeiten zu schaffen, ist inakzeptabel und sinnlos“, sagte der 69jährige nach Angaben der nachrichtenagentur Anadolu. Er fügte hinzu, daß die Politisierung der Geschichte erhebliche negative Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen und die regionale Sicherheit haben könnte. Akar betonte, daß die Türkei immer dafür eingetreten sei, die Ereignisse von 1915 von Historikern und nicht von Politikern aufarbeiten zu lassen. Die Position der Türkei zu den Ereignissen von 1915 sei, daß der „Tod der Armenier in Ostanatolien stattfand, als sich einige auf die Seite der eindringenden Russen schlugen und sich gegen die osmanischen Streitkräfte auflehnten. Eine anschließende Umsiedlung von Armeniern führte zu zahlreichen Opfern“, so die staatliche Nachrichtenagentur. Ankara wehrt sich gegen die Darstellung dieser Vorfälle als „Völkermord“ und beschreibt sie als eine Tragödie, bei der beide Seiten Verluste erlitten hätten. (ctw).





Weiterer islamistischer Terroranschlag bei Paris

RAMBOUILLET. Ein tödliches Messerattentat auf eine Zivilangestellte der Polizei erschüttert Frankreich. Der Attentäter, ein Tunesier, lauerte der 49jährigen Mutter zweier Kinder im Eingangsbereich des Polizeireviers von Rambouillet (Département Yvelines), nahe Paris, auf und durchtrennte ihr hinterrücks die Kehle. Zwar konnte der Attentäter, der sein Opfer unter „Allahu akbar“ ermordete, von anwesenden Polizisten bei der Tat getötet werden. Für die Polizeimitarbeiterin kam aber jede Hilfe zu spät. Laut dem Sender BFM TV soll der Attentäter vor seiner Tat ein dschihadistisches Video angeschaut haben. Der Fall wurde deshalb wegen des Verdachts eines terroristischen Hintergrundes von Anti-Terror-Ermittlern übernommen. Fünf Personen aus dem Umfeld des Täters wurden in Untersuchungshaft genommen. Innenminister Gérald Darmanin hatte die Präfekten im Land angewiesen, die Sicherheit rund um Polizeireviere zu verstärken. Wenige Tage vor dem Attentat hatten 20 Generäle, hundert hohe Offiziere und mehr als tausend andere Militärangehörige einen Aufruf zur „Rückkehr zu Ehre und Pflicht“ innerhalb der politischen Klasse unterzeichnet. Sie forderten Präsident Emmanuel Macron auf, dem Zerfall der Nation, angesichts der Zerstörung der nationalen Werte und der Geschichte sowie in Anbetracht des Islamismus und der Gewalt der „Horden aus den Vorstädten“, Einhalt zu gebieten. Andernfalls stehe Frankreich vor einem Bürgerkrieg. (ftm)

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