© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/21 / 30. April 2021

Meldungen

Kritik an Verdienstkreuz für Kardinal Marx

BERLIN. Das Bundespräsidialamt hat die für diesen Freitag im  Schloß Bellevue geplante Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den Münchner Kardinal Reinhard Marx (67) verteidigt. „Er hat sich für die Aufnahme von Geflüchteten eingesetzt, ist Populismus und Hetze entgegengetreten und hat zur Hilfe für Bedürftige in Deutschland und auf der Welt aufgerufen“, teilte eine Sprecherin des Amtes der Katholischen Nachrichten-Agentur mit. Gegen die Auszeichnung hatte der Beirat der Mißbrauchsbetroffenen im Erzbistum Köln protestiert. In einem offenen Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warf er Marx vor, in seinem früheren Bistum Trier nicht konsequent gegen sexuellen Mißbrauch durch Geistliche vorgegangen zu sein. Das Präsidialamt verwies darauf, daß Steinmeier während der Ehrung der Mißbrauchsaufklärer, Jesuitenpater Klaus Mertes und Matthias Katsch, von der katholischen Kirche gefordert habe, Konsequenzen aus den Fällen zu ziehen. Das Staatsoberhaupt hatte bei dieser Gelegenheit Anfang April betont: „Eine Straftat verlangt Aufklärung. Und sie verlangt strafrechtliche Verfolgung. Es muß verhindert werden, daß derselbe Täter an immer neuen Orten immer neue Opfer findet. Solche Fälle dürfen nie wieder nur als innere Angelegenheiten der betroffenen Institutionen, auch nicht der Kirchen, behandelt werden.“ Im Januar vergangenen Jahres hatte Marx 50.000 Euro für ein Seenotrettungsschiff des Bündnisses „United4Rescue“ gespendet. Das Geld stamme aus Mitteln des Erzbistums, die dem Kardinal aus dem Haushalt zur Verfügung stünden, sagte ein Bistumssprecher damals. Bereits 2017 hatte Marx eine Obergrenze für Asylbewerber abgelehnt. (ag)





Grütters: Vielfalt auf Buchmarkt ist bedroht

BERLIN. Kulturstaatsministerin Monika Grüttes (CDU) sorgt sich um die kulturelle Vielfalt des Buchmarktes in Deutschland. Sie sei „langfristig ernsthaft bedroht“, sagte sie am Montag dieser Woche. Hintergrund ist eine von ihr in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie, wonach sich die gesamte Buch- und Verlagsbranche in einem „fundamentalen Strukturwandel“ befindet. Die Zahl der Buchkäufer gehe zurück, es werden weniger Neuerscheinungen publiziert, die Marktkonzentration nehme zu. So erwirtschafteten die 40 größten Verlage knapp 80 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Buchmarkt. (tha)

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