© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/21 / 14. Mai 2021

Joe Biden fordert Offenlegung von Impf-Patenten
Patente helfen
Markus Brandstetter

Pharmaunternehmen haben unter größtem Druck und unter Einsatz enormer Mittel binnen weniger Monate Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt. Dafür sollte ihnen die Menschheit dankbar sein. Denn nicht ein Lockdown nach dem anderen bringt uns unser normales Leben zurück, sondern ausschließlich flächendeckende Impfungen.

Und was müssen diese Pharmaunternehmen nun hören? Daß sie ihre Patente auf die Impfstoffe abgeben sollen. Kostenlos versteht sich. Dieser Vorschlag kommt vom amerikanischen Präsidenten Joe Biden, wurde aber von der Weltgesundheitsorganisation und dem Chef des Weltärztebundes sofort begeistert nachgeplappert.

Vollkommen falsch! Pharmaunternehmen entwickeln Heilmittel und Impfstoffe mit hohem Risiko und investieren dafür Milliarden. Es ist nur gerecht, daß sie sich später Medikamente und Vakzine patentieren lassen können und mit den Patenten Geld verdienen, denn diese Vakzine helfen Milliarden und bewahren Millionen vor dem Tod.

Bidens Vorschlag würde, sollte er Recht werden, einen fatalen Präzedenzfall schaffen. Die nächste Pandemie kommt bestimmt, und vielleicht ist sie noch tödlicher als diese. Nur: Welcher Pharmakonzern würde dann noch einen Impfstoff entwickeln, wenn er von vornherein weiß, daß er die pekuniären Früchte seiner Arbeit nicht ernten kann?