© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/21 / 14. Mai 2021

Nur Senioren harren bei ARD und ZDF noch aus
Senta Berger macht dicht
(ob)

Im Durchschnitt ist das Publikum von ARD und ZDF heute 62 Jahre alt. Um Zuschauer zwischen 14 und 29 zu erreichen, gründeten die gebührenfinanzierten Sender daher 2016 das gemeinsame Jugendprogramm „funk“. Zu dessen bekanntesten Formaten gehört, neben dem Wissenschaftsprogramm „maiLab“ der in der Corona-Debatte omnipräsenten, stur auf Regierungskurs steuernden Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim, „Deutschland3000“ der auf ihre Resonanz unter „jungen Linken“ stolzen Journalistin Eva Schulz. Deren auf Instagram lancierte Angebote „mit ernsten Inhalten zu Rassismus und Gender-Identität“ überzeugen, wie das von Google herausgegebene Magazin Aufbruch (23/2021) jubelt. Was nichts daran ändert, wie der Politikberater Michael W. Alberts (Achse des Guten vom 9. Mai 2021) anmerkt, daß einstige Hingucker der Öffentlich-Rechtlichen wie die auf „Hofberichterstattung“ spezialisierte Talkshow Anne Wills bestenfalls eine Million unter 50jährige Zuschauer anlockt. Die ARD-„Tagesschau“ schalten in ihrer – wenn überhaupt – von Jugendlichen bevorzugten Youtube-Version nur 250.000 Interessierte ein. Senioren hingegen fühlen sich nicht nur wohl in ihrem „alles dichtmachenden“ Tal der Ahnungslosen, sondern fürchten gar „überinformiert“ zu sein. Wie die am 13. Mai ihren 80. Geburtstag feiernde Schauspielerin Senta Berger als Sprecherin ihrer Generation im FAZ-Magazin (Mai 2021) selbstbewußt zu Protokoll gibt: „Online lese ich die FAZ, abonniert haben wir die Süddeutsche Zeitung, und ich sehe ‘Tagesschau’ und ‘Tagesthemen’“. Und „die schrecklichen Jahre mit Trump“ habe sie mit „viel CNN und New York Times online“ überstanden. 


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