© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 20/21 / 14. Mai 2021

Meldungen

Neue Leitung im Schlesischen Museum

GÖRLITZ. Generationswechsel im Schlesischen Museum zu Görlitz: Die im schlesischen Grünberg geborene Kunsthistorikerin Agnieszka Gąsior hat zum 1. Mai die Nachfolge von Gründungsdirektor Markus Bauer angetreten, der das 2006 eröffnete Museum im Görlitzer Schönhof seit 1999 aufgebaut und geleitet hat und jetzt in den Ruhestand geht. Gąsior war bis 2019 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa an der Universität Leipzig tätig und hat keine Erfahrungen mit der Leitung eines Museums. Nach ihrer Promotion im Rahmen des Projekts „Die Bedeutung der Jagiellonen für Kunst und Kultur Mitteleuropas (ca. 1450–1550)“ realisierte sie zwei weitere Projekte zu „Transnationalität in den Erinnerungskulturen Ostmitteleuropas seit 1989“ und „Post-Panslavismus“. Zudem beschäftigte sie sich mit dem Thema „Bellum, commercia et artes: Seehandel, Städtebau und künstlerische Repräsentation in Nordosteuropa im Zeitalter der Nordischen Kriege (1554–1721)“. Dieses soll in einer großen internationalen Ausstellung in den Jahren 2021 bis 2024 in Kooperation mit Museen in Dresden, Innsbruck, Breslau, Danzig, Mantua, Stockholm und Madrid realisiert werden. Das Schlesische Museum wird von einer rechtsfähigen Stiftung bürgerlichen Rechts getragen, an der der Bund, Sachsen sowie die Stadt Görlitz und die Landsmannschaft Schlesien beteiligt sind. Zweck der Stiftung und ihres Museums ist die Förderung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerten aus der schlesischen Geschichte und Tradition. Als zentrale Einrichtung ist es Aufgabe der Stiftung, die Kulturgeschichte Schlesiens zu erforschen, Kulturgut zu sammeln, zu erhalten und museal zu präsentieren. Wegen der Corona-Pandemie ist das Museum derzeit geschlossen. Nach Wiedereröffnung ist dort noch bis zum 1. August die Sonderausstellung „Nicht nur romantisch. Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts von Künstlern in und aus Schlesien zu sehen. (pl)

 www.schlesisches-museum.de





Alfred-Döblin-Preis für Deniz Utlu

BERLIN. Der Schriftsteller und Essayist Deniz Utlu ist für sein unveröffentlichtes Romanprojekt mit dem Arbeitstitel „Urspung“ vergangenen Samstag in Berlin mit dem Alfred-Döblin-Preis 2021 ausgezeichnet worden. „Deniz Utlu baut in Erinnerungsschichten die Geschichte einer Vater-Sohn-Beziehung auf (…) In einer unmittelbar berührenden und humorvollen Sprache läßt er uns teilhaben an den Konflikten, Feiern und dem Alltag einer Familie“, begründete die Jury ihre Entscheidung. „Utlu eröffnet für die deutsche Literatur eine Erinnerungsgeographie, die von Hannover bis weit in die Türkei, an die syrische Grenze reicht.“ Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. Deniz Utlu, 1983 in Hannover geboren, studierte Volkswirtschaftslehre und veröffentlichte 2014 seinen ersten Roman „Die Ungehaltenen“. 2019 erschien sein zweiter Roman „Gegen Morgen“. Zuletzt erhielt er 2019 den Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover. Der 1979 von Günter Grass gestiftete und alle zwei Jahre für ein noch unvollendetes Prosa-Manuskript vergebene Alfred-Döblin-Preis wird von der Akademie der Künste und dem Literarischen Colloquium Berlin ausgerichtet.

 http://denizutlu.de/