Anne-Sophie Mutter kritisiert Corona-Politik

BERLIN. Die Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter hat den Umgang mit Künstlern während der Corona-Pandemie kritisiert. „Das Leben von Künstlern ist in diesem Jahr so eingeschränkt worden, daß man von einem Berufsverbot, von einem Kulturverbot sprechen kann“, sagte die 57jährige der Welt am Sonntag. Die Politik habe sich mit der Zeit immer stärker als „kulturfern und geradezu kulturverachtend“ gezeigt. Das sei besonders schmerzhaft gewesen angesichts der vielen Pilotstudien, virologischen Gutachten und Konzepte, die mehr Öffnungen erlaubt und der Kunst sowie den Künstlern Möglichkeiten gegeben hätten. „auf Sparflamme zu überleben“. In anderen Zeiten schmücke sich die Politik gerne mit Kulturgütern aus Deutschland und fahre Künstler auf, so die Geigenvirtuosin. „Wo ist jetzt das klare Bekenntnis zu uns? Der Mensch ist mehr als die Summe aus dem Drogeriemarkt, Netflix und Streamen.“ Anne-Sophie Mutter hat sich der Initiative „Aufstehen für die Kunst“ angeschlossen, die eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingereicht hat. (tha)

Bund fördert finanziell deutsche Orchesterszene

BERLIN. Für das Bundesprogramm „Exzellente Orchesterlandschaft“ stellt Kulturstaatsministerin Monika Grütters in diesem Jahr 7,4 Millionen Euro aus ihrem Haushalt zur Verfügung. Die Corona-Pandemie habe die deutsche Orchesterszene „hart getroffen“, teilte die CDU-Politikerin am Montag dieser Woche mit. Allerdings sei sie schon seit Jahren „mit verschiedenen Veränderungsprozessen konfrontiert, auf die zu reagieren oft die nötigen Ressourcen fehlen“, so Grütters. Das bereits 2017 gestartete Programm richtet sich bundesweit an öffentlich finanzierte Sinfonie- und Kammerorchester sowie freie Orchester und Ensembles vergleichbarer Größe, die neue Wege in der Erarbeitung, Präsentation und Vermittlung von Musik beschreiten wollen. Sie könnten bis zu 400.000 Euro an Fördergeldern für einen Projektzeitraum von bis zu zwei Jahren beantragen. (JF)

Händel-Festspiele in Halle nur digital

HALLE/SAALE. Die diesjährigen Händel-Festspiele finden vom 28. Mai bis 13. Juni nur digital statt. Als kostenfreie Streamings werden Konzerte und Operninszenierungen angeboten. Weitere Infos dazu unter www.haendel.digital. (JF)

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