© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/21 / 21. Mai 2021

Meldungen

RCDS startet Petition gegen Genderzwang

BERLIN. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) hat eine Petition mit dem Titel „Recht auf freie Rede – Kein Genderzwang an Hochschulen und in Behörden!“ gestartet. Sie wendet sich dagegen, daß einige Universitäten „Genderleitfäden“ eingeführt haben. Wer sich in Prüfungen nicht daran hält, dem drohen schlechtere Noten. Auch öffentliche Verwaltungen reglementieren mit offiziellen Empfehlungen zur sogenannten geschlechtergerechten Sprache zunehmend den Schriftverkehr. So sollen etwa das Gender-Sternchen (z. B. Lehrer*innen) oder der Unterstrich (Lehrer_innen) verwendet werden. Der Bundesvorsitzende des RCDS, Sebastian Mathes, erklärte zu der Petition: „Wir wollen Verantwortlichen in Politik und Verwaltung vor Augen führen, daß ein Genderzwang auf wenig Akzeptanz in der Bevölkerung stößt. Sprache braucht Regeln, aber auch die Freiheit, sich selbst, ohne politische Beeinflussung, weiterzuentwickeln.“ Die stellvertretende RCDS-Vorsitzende Franca Bauernfeind äußerte: „Hinter der gegenderten Sprache steht eine identitätspolitische Agenda, der es nicht um bürgergesellschaftliche Gleichberechtigung geht. Sie steht vielmehr für ein politisches Programm. Diese politische Normierung von Sprache lehnen wir ab.“ Die Petition haben bisher rund 2.700 Personen unterschrieben (Stand: 17. Mai), darunter die CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor, Christian Hirte und Christoph Ploß sowie der Mitinitiator des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, Andreas Rödder, der Vorsitzende des Vereins Deutsche Sprache, Walter Krämer, und der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus. (idea/JF)

 https://rcds.de





CDU-Abgeordneter ist gegen Gendersprache

HAMBURG. Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß hat Behörden, Universitäten, Schulen und Politiker aufgefordert, die Gendersprache nicht zu verwenden. Wie der 35jährige promovierte Historiker in einem Kommentar in der  Welt vom 14. Mai schreibt, zerstört Gendern die deutsche Sprachkultur: „Die Befürworter der Gendersprache, allen voran die Grünen, setzen bei immer mehr Wörtern auf Gendersternchen, Doppelpunkte, Unterstriche mitten im Wort und vieles mehr.“ Hinter dem Gendern verberge sich ein Weltbild, „das Menschen in bestimmte Kategorien – wie Geschlecht und sexuelle Orientierung – einsortiert“. Dabei gehe es nur noch um äußere Merkmale und Gruppenidentität. Anderen Unterstützern gehe es sogar darum, „mit der Verwendung des Gendersternchen die biologische Tatsache des Geschlechts komplett zu überwinden“. Nach der Überzeugung von Ploß sollte jeder so sprechen und schreiben können, wie er möchte: „Wenn aber eine Sprach-Polizei entsteht, die in staatlichen Einrichtungen ohne jegliche Grundlage und Legitimation anderen ihren Stil aufzwingen möchte, sollten in der bürgerlichen Mitte alle Alarmglocken schrillen.“ So schrieben Studenten aus Furcht vor schlechten Noten bereits widerstrebend in der Gendersprache. Und Forscher befürchteten Schwierigkeiten, „wenn sie nicht alle Texte durchgendern“. Ploß: „In manchen Bereichen entsteht zunehmend der Eindruck, daß es häufig eher auf das richtige Gendern als auf den Inhalt ankommt.“ (idea/JF)