© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/21 / 21. Mai 2021

Meldungen

Bedenken bei Impfung von 12- bis 15jährigen

WASHINGTON. Die US-Gesundheitsbehörden FDA und CDC haben eine Notzulassung für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für 12- bis 15jährige erteilt. Dies sei „ein bedeutender Schritt im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie“, erklärte FDA-Chefin Janet Woodcock. Die EU-Arzneimittelbehörde Ema kündigte eine Zulassung des mRNA-Impfstoffs für unter 16jährige ab Juni an. Deutsche Mediziner äußerten hingegen Bedenken: Für die US-Zulassung seien nur 1.130 Kinder untersucht worden, aber um etwas „seltenere Komplikationen und Auswirkungen auf das Immunsystem über längere Zeit zu erfahren, braucht man längere Studien“, erklärte der Berliner Kinderarzt Martin Terhardt, seit 2011 Mitglied der Impfkommission Stiko, im MDR. Der Virologe Alexander Kekulé (Uni Halle-Wittenberg) empfiehlt daher künftige Alternativen wie den proteinbasierten Novavax-Impfstoff, der auf einem „alten Verfahren beruht“, zwei Prolin-Mutationen besitze und so eine hohe Wirksamkeit verspreche. (fis)

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SUV mit unrealistischem Meßmodus schönrechnen

MÜNCHEN. Die ersten drei Monate dieses Jahres waren die absatzstärksten in der BMW-Firmengeschichte, teilte Konzernchef Oliver Zipse auf der virtuellen Hauptversammlung mit. Für 2021 werde mit einem Bruttogewinn von sechs bis acht Prozent gerechnet – das empört den Bund Naturschutz in Bayern (BN): Staatliche Kaufbeihilfen hätten dabei zum Unternehmenserfolg beigetragen, doch Plug-in-Hybride hätten im Vergleich zu reinen Verbrennerfahrzeugen oft höhere Kraftstoffverbräuche, da sie ohne Nachweis darüber genutzt würden, ob sie elektrisch geladen und mit Strom gefahren werden. „Sich große SUV mit Hilfe unrealistischer Meßverfahren schönzurechnen mag rechtlich legal sein, moralisch verwerflich ist es trotzdem und für Umwelt- und Klimaschutz höchst schädlich“, erklärte BNV-Vorsitzender Richard Mergner. (fis)

 www.bund-naturschutz.de





Florida Keys: Mit Biotech gegen die Mückenplage?

KEY WEST. Die britische Biotech-Firma Oxitec hat auf der US-Inselkette Florida Keys gentechnisch veränderte Stechmücken freigelassen. Grund ist die sich ausbreitende Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), die inzwischen auch Krankheiten wie Zika- oder Dengue-Fieber oder das Chikungunya-Virus übertragen kann. Die speziellen Aedes-aegypti-Männchen von Oxitec, die sich mit wilden Weibchen paaren sollen, tragen ein Gen, das auf ihre Nachkommen übergeht und alle Weibchen im frühen Larvenstadium tötet. Männliche Nachkommen sterben nicht, sondern werden ebenfalls zu Trägern des Gens, so die Distriktbehörde FKMCD. (fis)

 keysmosquito.org





Erkenntnis

„Das Grünen-Programm steht meinen Idealen an vielen Stellen diametral entgegen. Also bitte keinen Staat, der uns vorschreibt, in welche Richtung wir forschen sollen, welche Innovationen wir anzugehen haben.“

Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin der Maschinenbaufirma Trumpf