© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/21 / 21. Mai 2021

Leserbriefe

Zu: „Selber denken“ von Antje Hermenau, JF 20/21

Skrupelloser Opportunismus

Genauso wie seine Mentorin Merkel übernimmt Söder grüne Positionen alleine aus machtpolitischen Gründen, weil es natürlich bequemer ist von linken Journalisten als „Staatsmann“ hofiert zu werden, als gegen den linken Zeitgeist anzukämpfen. Seit dem Beginn seiner politischen Karriere galt Markus Söder bis 2018 als konservative Nachwuchshoffnung. Er hatte auch immer eine restriktive Ausländer- und Einwanderungspolitik vertreten, genauso wie die Politik Helmut Kohls, die er heute für antiquiert hält. Auch mit seiner „Demut“ (so Söder gegenüber dem Stern) ist es nicht weit her. Einst hatte er sich noch dazu bekannt, daß er aus dem Nürnberger Arbeiterviertel St. Leonhard stammt, das schon immer in der Stadt einen negativen Ruf hatte. 

Heute sagt Söder, er komme von der anderen Seite von Nürnberg, nämlich aus Mögeldorf, nachdem er eine dort ansässige Firmenerbin der Familie Baumüller geheiratet hat. Die Firma Baumüller hat auch immer den Zeitgeist genutzt, um profitable Geschäfte zu machen, sowohl im Dritten Reich als auch in neuerer Zeit mit Asylbewerberunterkünften und mit der Subventionierung der E-Mobilität, die Söder selbst als Ministerpräsident angefangen hat. Söders einziges Motiv ist eben die Macht, und zu seinen Mitteln zählt in erster Linie „Hinterfotzigkeit“, wie man in Bayern sagt, und skrupelloser Opportunismus.

Dr. Frank Lang, Weiden in der Oberpfalz






Zu: „Christuslob und Bollerwagen“ von Dietmar Mehrens, JF 20/21

Update, oder Himmelfahrt 2.0

Die Thematik der Himmelfahrt muß für das 21. Jahrhundert neu formuliert beziehungsweise formatiert werden: Was man religionsweit Seele oder ähnlich nennt, ist die Software, der Körper die Hardware. Beides entwickelt sich im Laufe des irdischen Wallens, unter Verwendung von mehr oder weniger strapazierten Apps, in verschieden hohe Entwicklungsstufen. Jedes Bit des Wallens wird gespeichert, wo und wie wissen wir zur Zeit nicht. Die Regenerierung der Hardware wird, zumindest in ihren Einzelteilen, selbst für die irdische Wissenschaft bald ein Klacks sein, die Wieder-Zusammenführung zum System und die Bedatung mit der Software wird sich allerdings der Große Programmierer mit seiner Mannschaft den Erzengeln, den Serafim, Cherubim usw. vorbehalten. 

Welche Gestalten er wiedererstehen läßt, wird wahrscheinlich auch von der Beratung von seinen, der Menschheit beigestellten Softwarebetreuern Jesus, Mohammed, Buddha und anderen abhängen. Die Meisten werden gelöscht werden. Die jeweiligen irdischen Umfelder werden als 3D-Simulationsdateien vorliegen, in die jeder Regenerierte*In gestellt werden kann.

Erich Drosen, Oberschleißheim






Zu: „Bücher statt Bildschirme“ von Josef Kraus, JF 20/21

Gesinnung durch Infiltration

Wenn man PISA einen Vorwurf machen kann, dann den, daß es die eigentlichen Ursachen des Defizits nicht zu nennen wagt. Sie erwachsen aus dem Gesinnungsdrill und der Dauerinfiltration des politischen Moralismus, wie sie vom politisch-medialen Komplex ausgeübt werden und den Schulen gleichermaßen aufgegeben sind. Wo mit moralischen Werturteilen „falsche“ von „richtiger“ Gesinnung unterschieden wird, kann es nicht ausbleiben, daß die erwünschte Gesinnung – zumal von jungen Menschen, die eine autarke Denkfähigkeit erst noch ausbilden müssen – am Ende auch als die faktisch richtige, das heißt als Faktizität angesehen wird. Und damit verwischt sich bei beständiger Einwirkung der „richtigen“ Meinung schließlich die Signifikanz des Unterschiedes zwischen Fakten und Meinungen und kann sich die Fähigkeit zu deren Unterscheidung nicht zuverlässig entwickeln.

Peter Pietschmann, Blaustein






Zu: „Aus eigenem Aufmarsch rasch losschlagen“ von Stefan Scheil, JF 20/21

Belege auch bei Bernd Schwipper

Diesen Ausführungen kann ich nur zustimmen. Zu ähnlichen Erkenntnissen kommt auch der Historiker Bernd Schwipper. Dieser war Generalmajor der DDR-Streitkräfte, spricht und liest im Gegensatz zu den westlichen Historikerkollegen perfekt Russisch und hat die Zeit der offenen Archive unter Jelzin genutzt, nach Belegen zur Vorgeschichte des 22. Juni 1941 zu suchen und darüber ein Buch geschrieben. Es ist mir unbegreiflich, daß unsere Politik beharrlich bei ihrer These vom „Überfall“ bleibt.

Detlef Moll, Waldbröl




Das Odium des Aggressors

Die Rede Stalins vom 5. Mai 1941, der Schukow-Angriffsplan vom 15. Mai 1941, die massive Aufrüstung der Sowjetarmee und schließlich die Konzentration sowjetischer Streitkräfte an der westlichen Landesgrenze beweisen, daß die Sowjetunion ihre bisherige „Friedenspolitik“ auf Kriegskurs umgeschaltet hat. Die etablierten Geschichtsschreiber und Publizisten wollen diese Fakten einfach nicht zur Kenntnis nehmen und fabulieren seit Jahrzehnten die Mär vom deutschen „Überfall“ auf die „unvorbereitete und friedfertige“ Sowjetunion. Durch den Präventivschlag am 22. Juni 1941 hatte Hitler freilich das Odium des Aggressors auf sich genommen, das bis heute auf Deutschland lastet. 

Im Rückblick betrachtet wäre es klüger gewesen, hätte die deutsche Führung den Sowjets den Vortritt beim Angriff überlassen. Wie die damaligen Verhältnisse waren, war ein Krieg zwischen Deutschland und der Sowjetunion unvermeidbar. Dafür haben schon Churchill, Roosevelt & Co. gesorgt.

Günter Zemella, Schwäbisch Hall




Zweiter Weltkrieg: Beginn 1937

Noch blinder als im Fall der sowjetischen Angriffspläne von 1941 stellt sich die herrschende Geschichtspolitik gegenüber ganz unstrittigen Gegebenheiten. So drücken jene, die die Deutungshoheit besitzen, einfach weg, daß der zweite Weltkrieg schon am 7. Juli 1937 in Südostasien ausgebrochen ist. Damals lieferten sich japanische und chinesische Streitkräfte an der Marco-Polo-Brücke in Peking ein Scharmützel. Von diesem Tag an fand sich das Reich der aufgehenden Sonne bis zum 16. August 1945 ununterbrochen in Kampfhandlungen verwickelt. So sehen es die Japaner selbst. Sie sprechen vom Großen Asiatischen Krieg. Doch hier hat nach gängiger Lesart Hitler oder Deutschland am 1. September 1939 durch den „Überfall auf Polen“ angeblich den Zweiten Weltkrieg vom Zaun gebrochen. Ebenfalls nicht zu leugnen ist die Kapitulation des Dritte Reichs am 8. Mai 1945. Damit begann die deutsche Teilnahme am Krieg mehr als zwei Jahre später als die japanische und endete ein Vierteljahr früher. Dennoch redet alle Welt – außer Japan – davon, Deutschland habe die „Katastrophe verursacht“. Noch interessanter wird es, wenn man beachtet, daß Japan und Deutschland trotz der räumlichen Trennung denselben Feindstaaten gegenüberstanden, wenngleich beide Achsenmächte niemals gemeinsame militärische Operationen unternahmen. 

Wo auch immer ich eine solch nüchterne Beschreibung auf Grund denkbar nackter Tatsachen angeregt habe, wollte man davon wenig wissen. Selbst eher aufgeschlossene Redaktionen scheuten davor zurück, um der „Gegenseite keine Munition für Nazi-Vorwürfe“ zu liefern.

Volker Wittmann, Philippsburg






Zum Leserbrief: „Menschheitswiege im Allgäu“ von Heidrun Christine Schüler, JF 20/21

Menschwerdung nicht in Europa

Diese Zuschrift hält den neuesten Fund eines Menschenaffen im Allgäu für ein mögliches Zeugnis dafür, daß die Menschwerdung nicht nur in Afrika stattgefunden hat. So bedeutend der Fund auch sein mag, gibt er doch für eine solche Annahme keine Argumente. Das einzige Merkmal, das an Menschen erinnert, ist die Möglichkeit, daß diese Art, im Gegensatz zu heutigen Menschenaffen, ihr Kniegelenk gerade durchstrecken konnte. So eine Fähigkeit kann sich aber unter der Vielzahl der damals, vor zwölf Millionen Jahren lebenden Menschenaffen auch bei einer Art entwickelt haben, die nicht in die Ahnenreihe der Menschen gehört. Sie ist von der Entdeckerin des Allgäuers etwas überinterpretiert worden. 

Menschenaffen waren damals in Afrika, Asien und Europa verbreitet. Sie verschwanden aber im Zuge der Abkühlung des Klimas schon vor spätestens acht Millionen Jahren aus Europa, lange bevor, vor etwa sechs Millionen Jahren, die Ahnenreihe der Menschen sich von der der Menschenaffen trennte. Damit war die weitere Entwicklung auf Afrika beschränkt. Von dieser genetisch rekonstruierten Trennung bis zu den etwa vier Millionen Jahre alten Funden echter Zweibeiner klafft bisher noch eine Lücke in der Überlieferung. Nahe Verwandte der Zweibeinerin Lucy hatten aber damals noch krumme Beine. Auch deshalb ist die Herleitung der Menschheit von dreimal so alten europäischen Affen mit der Möglichkeit, die Beine zu strecken, ausgeschlossen.

Prof. Dr. Kurt Heißig, München






Zu: „Das grüne Staatsziel“ von Holger Douglas, JF 19/21

Sozialer, wirtschaftlicher Absturz

Ich habe den Eindruck, unser Land, unsere Gesellschaft sind von Sinnen! Eingelullt, ein Pendeln zwischen Lethargie und Delirium, wandeln wir freudig dem sozialen und wirtschaftlichen Absturz entgegen. Es ist unverständlich, wie intelligente Erwachsene sich dem puerilen hysterischen Straßenterror beugen, gleich der einst schon im Mittelalter unter dem Terror eines Savonarola oder der Münsteraner Wiedertäufer erlebten Diktatur! Da wird ein autistisches Mädchen zur Jeanne d’Arc der Sekte der Klimabewegung hochgejubelt und gleich dem Rattenfänger die Jugend ausgeliefert. Die deutsche Galionsfigur ist eine verwöhnte, aber bildungsmäßig unfertige junge Frau mit familiären Verbindungen zu einer nicht unumstrittenen Wirtschaftsfamilie (Reemtsma), deren Produkte auch nur zur Vergiftung und Zerstörung abhängiger Bürger dient und letztlich dem Klima viel mehr schadet!

Gotthard Schmidt, Böblingen




Wahrscheinlich ist es die Sonne

Es ist erstaunlich, wofür unser Klima herhalten muß und vor allem, wofür es verantwortlich oder nicht verantwortlich sein soll. Auch daß man glaubt, das Klima beeinflussen zu können, ist ein Irrtum. Das gelingt ja nicht mal beim Wetter. Ich bin überzeugt davon, daß die Richter keinerlei Ahnung von den Zusammenhängen von Wetter, Klima, Temperaturen, Niederschlägen und den Sonnenaktivitäten haben. Wahrscheinlich ist es die Sonne, die das Klima antreibt. Auch die verschiedenen Gruppen von Wissenschaftlern mit ihren unterschiedlichen Theorien haben keinen Konsens gefunden. Unsere Politiker hatten kein Interesse daran und blockierten alles, was außerhalb des Mainstreams liegt. 

Seit Millionen von Jahren ändert sich das Klima, ob wir es wollen oder nicht. Es ist paradox, wenn sich Richter oder andere Juristen in Prozesse einbinden lassen, die technisch unklar und fragwürdig sind und deren Tragweite nicht überschaubar ist. Wir sind auf dem besten Wege, unsere bisher gut funktionierende, sichere, störfreie und preiswerte Energiewirtschaft zu zerstören.

Joachim Rescher, Dessau-Roßlau






Zu: „Vereinsamt und vergessen“ von Ira Austenat & zur Thema-Seite, JF 19/21

Beinahe wie in der DDR

Vielen Dank dafür, daß Sie erneut, fachlich fundiert, über die Situation und Folgen der Corona-Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen und deren Familien berichten! Das Ausmaß, mit dem unsere Regierung(en) den Kindern nicht nur Einschränkungen aufbürden, sondern wirkliches Leid zumuten, sind erschreckend. Denn in einem Rechtsstaat ist es Aufgabe der Regierung, die Rechte der Bürger gegeneinander abzuwägen. Dabei sind natürlich Experten hinzuzuziehen. Jedoch kennen sich Experten eben vor allem in ihrem eigenen Bereich aus – und in anderen nicht. 

Es ist also die Regierung, die abwägen sollte, um eine umfassende und zusammenfassende Strategie zu entwickeln, mit der sie allen Bürgern, so gut wie möglich, gerecht wird. Der Rechtsstaat ist unter anderem deshalb einer, weil man als Bürger gegen ihn klagen kann, was durch das zuletzt geänderte Infektionsschutzgesetz nicht mehr über die Verwaltungsgerichte möglich ist (in der DDR gab es übrigens keine Verwaltungsgerichte, Hitler schränkte sie auch schon ein). 

Außerdem macht es einen Rechtsstaat aus, verhältnismäßig zu handeln und keinem Recht oder Lebensbereich absolute Dominanz zuzuschreiben. Insbesondere bei den Kindern verhält es sich mit der Verhältnismäßigkeit sehr spannend, wenn man allein schon die folgenden Zahlen gegeneinander abwägt: Seit Beginn der Corona-Krise sind 17 junge Menschen unter 19 Jahren an oder mit Corona gestorben (Stand 04. Mai 2021), dagegen sind 2019 und 2020 insgesamt 107 junge Menschen unter 20 Jahren ertrunken und seit 2017 pro Jahr im Durchschnitt 132 junge Menschen unter 18 Jahren bei Verkehrsunfällen gestorben. Gemäß der Covid-19-Relationen und der hier verfügten Einschränkungen müßten wir bei diesen Zahlen das Schwimmen verbieten und den Verkehr tagsüber ruhen lassen.

Elvira Sellin, Erfurt






Zu: „Vorstoß der Woche / LM – AA 2021“ von Christian Vollradt, JF 19/21

Hummel, Hummel – Mors, Mors?

Unglaublich, was sich diese Hirne alles ausdenken. Fehlt noch, den Deutschen das „aha“ zu verbieten (AH!). Da kann man nur noch lachen ... Doch Augenblick mal! Haha, also HH?! Sofort das Lachen verbieten!

Florin Spataru, Worms