© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/21 / 28. Mai 2021

Meldungen

Texas verschärft Abtreibungsrecht 

AUSTIN. Der US-Bundesstaat Texas hat ein Gesetz beschlossen, das Abtreibungen verbietet, sobald der Herzschlag eines ungeborenen Kindes erkennbar ist. Laut Gouverneur Greg Abbott verlieren in dem Bundesstaat jährlich Millionen Kinder noch vor der Geburt ihr Recht auf Leben. Die Bestimmung stelle sicher, daß jedes Baby im Mutterleib gerettet werde, schrieb der texanische Gouverneur Greg Abbott (Republikaner) auf Twitter, nachdem er diese unterschrieben hatte. Erste Herzschläge setzen für gewöhnlich ab der sechsten Schwangerschaftswoche ein. Texanische Ärzte, die nach diesem Zeitpunkt trotzdem Abtreibungen vornehmen, machen sich künftig strafbar. Im Bundesstaat Mississippi stellt der Oberste Gerichtshof unterdesssen ein Gesetz auf den Prüfstand, das Abtreibungen bis zur 15. Woche verbietet. (zit)





Italien stellt Verfahren gegen Carola Rackete ein 

AGRIGENT. Italiens Justiz hat das Verfahren gegen Carola Rackete wegen des Vorwurfs, Widerstand gegen ein Kriegsschiff geleistet zu haben, eingestellt. Das Gericht habe einem Antrag der Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Agrigent zugestimmt und die Ermittlungen gegen die deutsche Kapitänin des Schiffes „Sea-Watch 3“ fallengelassen, teilte ein Sprecher der Flüchtlingsorganisation Sea-Watch der französischen Nachrichtenagentur AFP mit. Die italienische Justiz habe damit „die Notwendigkeit, Leben zu retten, anerkannt“, sagte Racketes Anwalt Salvatore Tesoriero der Nachrichtenagentur Adnkronos. Die 33jährige hatte damals trotz des Verbots, in einen Hafen der Insel Lampedusa einzulaufen, bei einem Anlegemanöver mit libyschen Migranten an Bord ein Schiff der italienischen Küstenwache gerammt. (zit)





Nicaraguas Opposition unter Druck  

MANAGUA. Nicaraguas Präsident Daniel Ortega hat ein Ermittlungsverfahren gegen die mögliche Präsidentschaftskandidatin Cristiana Chamorro angekündigt. Der Chef der linken Partei Sandinistische Nationale Befreiungsfront (FSLN) wirft der Politikerin der liberalen Partei Demokratische Wiederherstellung (PRD) Geldwäsche vor, berichtete die Zeitung La Prensa. Chamorro hält dies für einen Vorwand für einen weiteren Schlag gegen Nicaraguas Opposition ein halbes Jahr vor den Parlamentswahlen. Bereits am Dienstag vergangener Woche hatte die Wahlbehörde des mittelamerikanischen Landes der PRD ihren Rechtsstatus als Partei aberkannt, weil sie angeblich gegen die Grundsätze der Bibel verstoße. Die Klage war von einer Gruppe evangelikaler Priester eingereicht worden. Somit ist die PRD von den Wahlen im November ausgeschlossen. (zit)