© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/21 / 28. Mai 2021

Meldungen

Zweidrittel-Mehrheit lehnt Gendersprache ab

BERLIN. Fast zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) lehnen die Gendersprache ab. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag der Wochenzeitung Welt am Sonntag. Die Befragten sprachen sich gegen Formulierungen wie „Zuhörende“ statt „Zuhörer“ und die Nutzung des großen Binnen-I oder des Gendersternchens in der Schriftsprache ebenso aus wie gegen eine Kunstpause vor der zweiten Worthälfte in der gesprochenen Sprache. Die Ablehnung habe gegenüber einer früheren Umfrage zugenommen: Im Jahr 2020 seien 56 Prozent der Befragten gegen die „geschlechtergerechte Sprache“ gewesen, so die Zeitung. Bei den befragten Frauen sei die Ablehnung von 52 auf 59 Prozent gestiegen. Nach der aktuellen Umfrage überwiegen selbst bei den Anhängern der Grünen die Vorbehalte gegen die Gendersprache: 48 Prozent von ihnen sprachen sich dagegen aus, dafür 47 Prozent. Bei den Anhängern der anderen Parteien sind die AfD-Wähler mit 83 Prozent am häufigsten gegen die Verwendung der Gendersprache, gefolgt von den Sympathisanten der FDP (77 Prozent), der Linken (72 Prozent), der CDU/CSU (68 Prozent) und der SPD (57 Prozent). (idea)





Meisterwerk von Bernini in Dresden entdeckt

DRESDEN. Ein bisher verschollenes Meisterwerk des italienischen Bildhauers Gian Lorenzo Bernini (1598–1680) ist in der Dresdner Skulpturensammlung entdeckt worden. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um einen lebensgroßen, realistisch gestalteten  Totenkopf aus weißem Carrara-Marmor. Friedrich August I. von Sachsen, besser bekannt als August der Starke, ließ ihn 1728 als teil einer Skulpturensammlung ankaufen. Papst Alexander VII. hatte den Schädel im 17. Jahrhundert bei Bernini in Auftrag gegeben. Er soll auf seinem Schreibtisch gelegen haben, „um ihn an die Fragilität der menschlichen Existenz zu erinnern“, wie es in einer Mitteilung der Dresdner Skulpturensammlung heißt. Der Bildhauer und Architekt Bernini prägte mit seinen Gebäuden, Brunnenanlagen und den Kolonnaden des Petersplatzes das Erscheinungsbild Roms, seine Skulpturen wie „Apoll und Daphne“ oder die „Verzückung der heiligen Theresa“ gelten als Inbegriff der Epoche des Barock. Anläßlich der jetzigen Entdeckung eröffnet am 28. Mai die Sonderausstellung „Bernini, der Papst und der Tod“ im Semperbau am Zwinger und ab 1. Juni in digitaler Form auf www.skd.museum. Die bis Anfang September gezeigte Schau widmet sich unter anderem der Pest in Rom von 1656/57 und den Schöpfungen Berninis. Begleitend dazu erscheint im Sandstein Verlag ein mit 134 meist farbigen Abbildungen illustrierter Katalog. (tha)

 https://skulpturensammlung.skd.museum/