© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/21 / 28. Mai 2021

Meldungen

Diana-Interview: BBC gerät unter Druck

London. Der britische Kulturminister Oliver Dowden hat von der BBC einen kulturellen Wandel gefordert. „Die BBC muß jetzt rasch handeln, um das Vertrauen wiederherzustellen, und sie muß dem Land versichern, daß sie alle anderen Bereiche beleuchtet, in denen sie die hohen Standards nicht erfüllt, die wir zu Recht von ihr erwarten“, schrieb er vergangenen Montag in einem Gastbeitrag in der Times. Langfristig stünden dabei auch Finanzierung, Form und Struktur des öffentlich-rechtlichen Senders auf dem Prüfstand. Die BBC selbst kündigte eine Überprüfung ihrer Strukturen und redaktionellen Grundsätze an. Ein Untersuchungsbericht hatte zuvor festgestellt, daß der mittlerweile zurückgetretene BBC-Reporter Martin Bashir 1995 gefälschte Dokumente eingesetzt hatte, um Prinzessin Diana für ein damals aufsehenerregendes Exklusivinterview zu gewinnen. Manipulierte Kontoauszüge sollten zum Beispiel beweisen, daß Diana aus in ihrem Umfeld bespitzelt werde. Die BBC hatte das Fehlverhalten später vertuscht. In dem Interview machte die zu dem Zeitpunkt noch nicht von Prinz Charles geschiedene Diana dessen Affäre mit Camilla Parker-Bowles öffentlich. Dianas Sohn, Prinz William, sprach von „einer betrügerischen Art und Weise“, die einen „wesentlichen Beitrag“ geleistet habe, daß sich die Beziehung zwischen seinen Eltern verschlechterte. (gb)





„Auszeit“ nach linken Anfeindungen

NEUBRANDENBURG. Der Chefredakteur des Nordkurier, Jürgen Mladek, hat nach Anfeindungen aus der linken Szene eine „Auszeit“ angekündigt. „Wenn man plötzlich jedes Wort und jeden Satz genauestens abwägen muß, um nicht pauschal abgeurteilt und in eine Ecke gestellt zu werden, ist das der Lebensfreude und Schaffenskraft nicht zuträglich“, schrieb Mladek in einem Brief an die Belegschaft. Der Tageszeitung wurde etwa vorgeworfen, die Herkunft der Täter bei Verbrechen zu erwähnen. Mladek hatte den Kurs des Blattes Ende Januar in einem vielbeachteten Artikel ausdrücklich verteidigt, nachdem gefordert wurde, eine Mitarbeiterin zu entlassen, die darüber berichtet hatte, daß laut internen Unterlagen des Bundeskriminalamts keine Sicherheitsgefahr von der Querdenker-Bewegung ausgehe. Das Blatt, schrieb der 53jährige damals, erscheine auch weiter ohne „Haltungs-Disclaimer“. (gb)