© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/21 / 28. Mai 2021

Kieler Landtag versäumt, „Tag der Befreiung“ zu begehen
Große Enttäuschung zum 8. Mai
(ob)

Angestoßen von einer Petition der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte und der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, beschloß der Landtag im letzten Frühjahr, den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ zum offiziellen Gedenktag zu erklären. Wie schon am Jahrestag 2020 schmückten daher wieder weiße Fahnen als „sichtbares Zeichen des Friedens“ das Kieler Landeshaus. Doch mehr geschah zur „großen Enttäuschung“ der Initiatoren dieses nur in den SPD-Ländern Bremen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Thüringen in den Gedenkkalender aufgenommenen historischen Tages nicht. Nicht einmal zu einer eigenen Gedenkveranstaltung habe sich das Landesparlament aufraffen können. Lediglich Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) habe an einer Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer der „Cap Arcona“ teilgenommen. Ein Versagen, das nicht mit der Corona-Pandemie zu entschuldigen sei, wie der Historiker Harald Schmid als Sprecher der Bürgerstiftung in der regionalen Presse klagte. Wenn derzeit Plenarsitzungen stattfänden, sei nicht einzusehen, warum seitens der Politik „gar nichts passiert ist“, um den Tag würdig zu begehen. Wenn auch überwiegend digital, so habe immerhin die „Zivilgesellschaft“ gezeigt, „was alles geht“ und mit 25 Veranstaltungen in Vereinen, Museen und Gedenkstätten an den 8. Mai 1945 erinnert. 


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