Claus Kleber liebt den gesprochenen Genderstern. Wenn der ZDF-Moderator des „heute-journals“ vor der zweiten Worthälfte die Zäsur setzt, spürt man seinen Ehrgeiz, den perfekten Kehlkopf-Knacklaut zu modellieren. Ärzt*innen, Polizist*innen, Soldat*innen oder Kund*innen unfallfrei über den Sender zu bringen, ist allerdings nicht so einfach. Am Gendersternchen hat sich schon mancher verschluckt. Die Elitensprache mit ideologischem Überbau ist im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, und nicht nur dort, allgegenwärtig – doch der Gender-Krampf nervt immer mehr Bürger.

Während sich Anne Will, Kleber und Co. in ihrer bunten Gender-Welt aalen, sitzt vor dem Bildschirm die wehrlose Mehrheit. Fast zwei Drittel der Deutschen, exakt 65 Prozent, lehnen laut einer repräsentativen Umfrage von Infratest Dimap die Gendersprache ab. Vor einem Jahr lag die Ablehnung noch bei 56 Prozent. In den Sendern, an den Hochschulen oder in den Verwaltungen wird das kaum jemanden interessieren. Über dem Bürgerwillen thront in Deutschland die Arroganz der Macht. So wird es auch keinen Volksentscheid geben, um das Verhunzen des deutschen Kulturgutes zu stoppen. Allen Vernünftigen bleibt nur die Hoffnung, daß Deutschland wieder normal wird.

Hans-Hermann Gockel war Nachrichtenmoderator bei Sat.1 und N24.