© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/21 / 04. Juni 2021

Zitate

„Neu ist die Moralisierung der Diskurse nicht. Aber im Unterschied zu den 1960er Jahren ist diese akademische Hypermoral ein Anliegen der Etablierten. Es ist weitverbreitet bei den formal gebildeten Schichten und insbesondere den öffentlich-rechtlichen Medien. Belehrt werden sollen die Unwissenden, die Ignoranten und Nonkonformisten. Es ist ein Belehrungsprogramm von oben.“

Wolfgang Merkel, Professor für Vergleichende Politikwissenschaft und Demokratieforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, im „Freitag“ vom 26. Mai





„Angela Merkel ist die Vorsichtigste  der Vorsichtigen. Sie hat beispielsweise ihren Dienswagen gewechselt, weil sie sich selbst die Luftströme ausgerechnet hat, und nicht von ihrem eigenen Fahrer infiziert werden wollte, der natürlich täglich getestet wird. Sie ist da wahnsinnig ängstlich.“

Robin Alexander, Stellvertretender Chefredakteur der „Welt“, in der Sendung „Links.Rechts.Mitte.“ auf Servus TV vom 30. Mai





„Frank-Walter Steinmeier ist ein Präsident, dem man nichts vorwerfen kann. Außer genau das: er ist der Mann, der immer das Richtige sagt. Er blieb in all den Jahren ein Staatsoberhaupt der politisch korrekten Allgemeinplätze. Großer Auftritt, kleine Ambition. Viele Reden, keine Idee. Er war der perfekte Repräsentant einer Großen Koalition, die in Wahrheit eine Graue Koalition war, weil sie das Land mit hohem Drehmoment im Leerlauf regierte: rasender Stillstand.“

Gabor Steingart, Journalist, in Steingarts „Morning Briefing“ vom 31. Mai





„In Spanien zum Beispiel sind die Schulen seit den Sommerferien durchgängig offen – ohne eine einzige Kinderimpfung. Schulschließungen sind bewußte politische Entscheidungen, sonst nichts.“

Tim Röhn, freier Journalist und Autor, auf Twitter am 31. Mai





„Die Sache der Palästinenser bis heute für ‘links’ (im Sinne von antiimperialistisch) zu deklarieren, verkennt den Charakter zumindest großer Teile der palästinensischen Kämpfer und die Verbreitung von Antisemitismus in den Reihen des palästinensischen Volkes und in der gesamten arabisch-islamischen Welt völlig. Daß ‘Antizionisten’ den Hitlergruß üben, sagt alles. Diese Gemeinsamkeiten zeigen, daß man sich bei der Einordnung der politischen Familien nicht an deren Selbstetikettierungen orientieren darf.“

Claus Leggewie, Politikprofessor an der Universität Gießen, im „Tagesspiegel“ vom 31. Mai





„Wie kann es sein, daß Jens Spahn, der noch am Freitag im Virusvarianten-Gebiet Südafrika war, zwei Tage später in Anne Wills Studio sitzt, als wäre er nie weg gewesen? Es gelten doch strengste Quarantäneregeln für Rückkehrer aus diesen Gebieten, besonders in Berlin. Daß Spahn trotzdem unbesorgt bei Will plaudern konnte, liegt daran, daß sich die Politiker selbst von ihren Verfügungen ausgenommen haben. (...) Wie heißt es bei Orwell? Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.“

Vera Lengsfeld, Publizistin, auf dem Blog „achgut.com“ am 31. Mai