© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/21 / 04. Juni 2021

Meldungen

Ithacas Bürgermeister verteidigt Polizeireform 

ITHACA. Anläßlich der Diskussionen um eine US-weite Polizeireform hat der Bürgermeister Ithacas im US-Staat New York, Svante Myrick (Demokraten), sein Konzept einer unbewaffneten Sicherheitsbehörde verteidigt. Polizeibeamte sollten seiner Ansicht nach auch in anderen Städten nicht militärisch auftreten und in erster Linie als Vermittler fungieren, sagte Myrick dem Bostoner Radio WBUR. Er hatte als Reaktion auf den Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einer Polizeiaktion im Mai 2020 beschlossen, die städtische Sicherheitsbehörde völlig umzugestalten, um den Bürgern Ithacas nicht das Gefühl zu geben, „belagert“ zu werden. Der Großteil der Beamten sei nun nicht mehr bewaffnet, auch ihre Uniformen in Tarnfarbe seien abgeschafft und die einst schwarzen Einsatzfahrzeuge weiß bemalt worden, um weniger einschüchternd zu wirken. Der Vize-Chef der demokratischen Partei in Georgia, Ted Terry, lobte Myricks Maßnahmen, die vorbildhaft für eine gute Politik stünden. (zit)





Prominente warnen vor neuem Totalitarismus  

LIMA. Wenige Tage vor der nächsten Runde der Präsidentschaftswahl in Peru ist der Ausgang immer noch offen. Auch wenn der Linksnationalist Pedro Castillo in den Umfragen vorne liegt, fehlt ihm weiterhin die Zustimmung in einigen Bevölkerungszentren im Norden des Landes. Zuletzt hatte eine scharfe „Antikommunismuskampagne“ gegen Castillo an Fahrt aufgenommen. Mehrere Prominente des Landes, unter anderem der Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa, riefen die Wähler dazu auf, Peru vor dem „Totalitarismus“ zu retten und stattdessen für die Kandidatin der Rechten, Keiko Fujimori, zu stimmen. Diese sei zwar „wahrscheinlich korrupt“, aber wenigstens nicht kommunistisch. Der „aufrührerische Mestize“, wie die hispanoamerikanische Zeitung El País Pedro Castillo bezeichnet, konnte hingegen zuletzt Unterstützung bei der wissenschaftlichen Elite des Landes verzeichnen. So zeigte er sich bei einem Wahltermin mit Nuklearphysikern und Biologen der führenden Institute des Landes. Fujimori zog derweil die Gesellschaft von bekannten Fußballern und anderen Sportlern vor. In dem südamerikanischen Land gelten Fototermine mit Prominenten als wichtige Aussagen im Wahlkampf, der in der vergangenen Woche von einem blutigen Terroranschlag überschattet wurde. Angaben der Zeitung El Comercio zufolge tötete ein Kommando der der militarisierten Kommunistischen Partei Perus, die aus Überresten des maoistischen Leuchtenden Pfades in Allianz mit Drogenhändlern gebildet wurde, in einem Dorflokal in San Miguel del Ene 16 Menschen – darunter mehrere Kinder. Das Kommando hinterließ am Tatort Flugblätter, die gegen die Wahl Keiko Fujimoris aufriefen. (jb)