© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/21 / 04. Juni 2021

Meldungen

Sprachgesellschaft unterstützt Gendern

WIESBADEN. Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) unterstützt die Bemühungen um eine sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter, wenn sie verständlich, lesbar und regelkonform ist. Laut einer „Klarstellung: Ja zum Gendern!“ aus der vergangenen Woche empfiehlt sie geschlechtergerechte Formulierungen wie Paarformeln (Bürgerinnen und Bürger), Klammer- oder Schrägstrichschreibungen wie Schülerinnen/Schüler und Partizip- oder Ersatzformen wie Studierende. Kritisch sieht die Sprachgesellschaft Schreibweisen, „die den Regeln von Verständlichkeit, Les- und Vorlesbarkeit sowie Eindeutigkeit und Rechtssicherheit widersprechen oder die zu grammatikalisch oder orthographisch fehlerhaften Formen führen“. Dazu gehöre auch die Verwendung des Gendersternchens. (tha)





Grundsteinlegung für ein Mehrreligionenhaus

BERLIN. In Berlin-Mitte ist der Grundstein für ein Mehrreligionengebäude gelegt worden. Das „House of One“ soll eine Kirche, eine Moschee und eine Synagoge unter einem Dach vereinen. Juden, Christen und Muslime sollen dort in getrennten Räumen nach ihrer Tradition beten können. Die Grundsteinlegung auf dem Petriplatz an der Leipziger Straße erfolgte in Anwesenheit des Rabbiners Andreas Nachama, ehemals Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, des evangelischen Pfarrers der St. Petri-St. Marien Gemeinde, Gregor Hohberg, und des Imams Kadir Sanci. Für die Baukosten werden 47 Millionen Euro veranschlagt, die Fertigstellung ist für 2025 geplant. (tha)

 www.house-of-one.org





Leipziger Buchmesse verleiht Auszeichnungen

LEIPZIG. Für ihren Roman „Echos Kammern“ (Literaturverlag Droschl) ist die Schriftstellerin Iris Hanika mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik ausgzeichnet worden. Sie setzte sich unter anderem gegen Christian Kracht mit „Eurotrash“ durch. Die 58jährige in Berlin lebende Autorin erweise sich als „kluge, witzige und wüste Erzählkonstrukteurin“, teilte die Jury unter Vorsitz von Jens Bisky in ihrer Begründung vergangenen Freitag mit. Iris Hanika könne als eine der „eigensinnigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsdichtung mit brutal klarem und unverschämten Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse schauen“. Der Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. In der Kategorie Sachbuch/Essayistik gewann den Preis die Ethnologin Heike Behrend für ihr bei Matthes & Seitz erschienenes Werk „Menschwerdung eines Affen. Eine Autobiographie der ethnographischen Forschung“. (tha)

 www.preis-der-leipziger-buchmesse.de