Hat die CDU die Wahl gewonnen? Oder nur Ministerpräsident Reiner Haseloff? Wurde er für seinen „klaren Kurs“ belohnt? Oder nur gewählt, um die AfD auf Platz 1 zu verhindern? Nach der Wahl schlägt die Stunde der Interpreten. Jeder will ja eigentlich irgendwie gewonnen haben. Und wenn die Niederlage – wie bei Linkspartei oder SPD – partout nicht zu leugnen ist, dann waren eben die besonderen Umstände schuld.

Der grüne Höhenflug ist ein westdeutsches Phänomen, so wie umgekehrt AfD-Ergebnisse von 20 Prozent und mehr auf die neuen Bundesländer beschränkt bleiben dürften. Insofern taugt das Ergebnis von Magdeburg nur begrenzt als Vorschau für die Bundestagswahl im Herbst.  

Ausbauen, gar übertreffen konnte die AfD ihren Erfolg von 2016 nicht. Platz 2 gehalten, doch ein leichtes Minus und der Verlust aller Direktmandate bis auf eines, das zeigt: die Partei muß sich auf eine Stammwählerschaft beschränken, auf die auch Verbalradikalismen oder die Beobachtung durch den Verfassungsschutz nicht allzu abschreckend wirkt. Dieses Potential ist offenbar ausgeschöpft. Nichtwähler jedenfalls konnte diesmal vor allem die CDU an die Urnen mobilisieren. 

Die muß nun, obwohl über die Hälfte der Wähler für Mitte-Rechts votierten, in den kommenden fünf Jahren wieder mit Linksdrall regieren.