© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/21 / 11. Juni 2021

Michaela Moua. Die Finnin und Profi-Baskettballerin ist die erste Anti-Rassismus-Beauftagte der EU.
Integration unerwünscht
Albrecht Rothacher

Es ist eines der, wie die EU es nennt, „großen Probleme“, unter denen die Europäer leiden. Doch nun haben die 27 Nationen jemanden gefunden, der sie davon befreit – vom überall in der Union grassierenden Rassismus: Die Ex-Basketballspielerin Michaela Moua – seit kurzem erste Anti-Rassismusbeauftragte der EU.

Die 1,82 Meter große Finnin war schon mit 16 Jahren Profisportlerin, spielte für verschiedene europäische Klubs, Position Mittelfeld, und studierte an der Universität von Ohio „Internationale Beziehungen“ – was in den USA heißt: viel Sport und wenig Studium. Das alleine, sowie 124 Länderspiele, reicht allerdings noch nicht, um den 447 Millionen EU-Europäern eines ihrer drückendsten Probleme zu nehmen.

Tatsächlich startete die 1976 in Helsinki geborene Mulattin, ihr Vater stammt aus der Republik Elfenbeinküste, vor zehn Jahren eine Zweitkarriere als hauptamtliche Anti-Rassismusfunktionärin. Zunächst in den üblichen Nichtregierungsorganisationen, wie der Helsinki Human Rights Foundation oder dem Antiracistforum, gefolgt von Regierungsposten beim Ombudsmann für Bürgerbeschwerden und als Projektleiterin im finnischen Justizministerium. Mouas Spezialität war es, allüberall „Haßrede“ und „Alltagsrassismus“ zu entdecken: Von der Schul- und Berufsberatung, über den Finnischunterricht bis hin zu Berufseinstellungen und -laufbahnen. Bei internationalen Konferenzen pflegte sie, als Dank für die phänomenalen Aufstiegschancen, die ihr ihr Mutterland ermöglicht hat, dieses einen der rassistischsten Staaten der EU zu nennen, da es seit Jahrhunderten Lappen, heute Samen genannt, Zigeuner und Tataren diskriminiere, was sich zu „systemischem Rassismus“ ausgeweitet habe.

Statt einer neutralen Expertin oder Beamtin beruft die EU eine Politruk der „Anti-Rassismus“-Lobby ins Amt.

Dagegen hat Moua etwa Errungenschaften wie den „Good-Hair Day“, den Gute-Haare-Tag, ins Leben gerufen, an dem es um afrikanische Haartracht geht, und darum, wie sie der Presse sagte, dem von ihren Landsleuten gepflegten westlichen Schönheitsideal, dem brauner Teint und Afro-Look nicht entsprechen, etwas entgegenzusetzen. 

Aufschlußreich sind zudem Mouas Tweets auf Twitter: Vor allem US-Sozialist Bernie Sanders und die kommunistische Black-Power-Aktivistin Angela Davis scheinen ihre politischen Helden zu sein, und am Weltfrauentag feierte sie nur „Women of colour“, also farbige Frauen. Aufschlußreich auch, was sie retweetet: die in Teilen gewalttätige „Black Lives Matter“-Bewegung möge den Friedensnobelpreis 2021 erhalten, das vom islamischen Terror heimgesuchte Magazin Charlie Hebdo sei ein rassistisches Mistblatt und Rechte „Politikermörder“, Dialog mit ihnen daher unnötig. Ohnehin sei Integration in eine patriarchalische, weiß-suprematistische Gesellschaft abzulehnen.

Nun macht Michaela Moua in eben jener einen Karrieresprung, mit (konservativ geschätzt) 12.000 Euro Gehalt steuerfrei. Rekrutiert hat sie EU-Kommissarin Helena Dalli, Sozialistin und 1979 Miss World Malta. Nach ihrem Scheitern beim Film reüssierte sie als Feminismus- und Homosexuellenaktivistin. Klientele, die sie als Kommissarin für Gleichheit und Inklusion bevorzugt bedient. Und nun begrüßt sie also nicht etwa eine neutrale Fachfrau oder Beamtin, sondern eine Politruk-Dame der „Anti-Rassismus“-Lobby zur „Förderung einer anti-rassistischen EU“.