© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/21 / 11. Juni 2021

Meldungen

Franckesche Stiftungen auf Unesco-Welterbe-Kurs?

HALLE. Die Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) sollen in einem zweiten Versuch Unesco-Welterbe werden. Der aus Lübeck stammende evangelische Theologe August Hermann Francke (1663–1727) begründete das früher Glauchasche Anstalten genannte Bildungshaus 1698 mit Hilfe kurfürstlicher Privilegien. „Franckes Vision war die Verbesserung des Menschengeschlechts, die Erziehung und Bildung jedes Einzelnen entsprechend seiner individuellen Begabungen – Waisen und Fürstenkinder gleichermaßen“, erklärte Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU). Seine Schulstadt sei „es wert, als Erbe der Menschheit anerkannt zu werden“. Die Franckeschen Stiftungen stehen seit 1999 auf der „Tentativliste“ für die Unesco-Welterbeliste. Ein erster Antrag wurde aber 2015 nach heftigen Diskussionen zurückgezogen. (fis)

 www.francke-halle.de





Neues Kunsthaus soll verödete Innenstadt retten

GÖTTINGEN. Der Verleger und Mäzen Gerhard Steidl hat in der Göttinger Innenstadt ein neues Kunsthaus eröffnet. Damit wolle er versuchen, daß die Besucher „viele Stunden in der Stadt bleiben. Mit der Aufenthaltsqualität steigt auch die Aufenthaltsdauer. Und davon profitiert auch der Handel“, erklärte der 70jährige Siebdruck-Meister im Handelsblatt. Es mache ihn wütend, wie die Städte durch hohe Mieten zerstört würden: „Auf den Einkaufsstraßen und in den Malls weltweit findet man das gleiche. Total einförmig, die Vielfalt, die durch menschliche Kreativität entsteht, ist verlorengegangen.“ Göttingen sei im Krieg fast nicht zerstört worden, aber „Ende der sechziger Jahre wurden dann Fachwerkhäuser abgerissen und große Kaufhäuser errichtet“, so Steidl. Keiner habe darüber nachgedacht, was passiert, wenn diese einmal leer stehen: „Dann hat man so einen Klotz in der Innenstadt, den niemand braucht.“ (fis)

 www.kunsthaus-goettingen.de





Architektin für Frauenquote bei öffentlichen Aufträgen

BERLIN. Die Architektin Margit Sichrovsky hat eine Frauenquote bei der Vergabe öffentlicher Aufträge gefordert. Gerade für kleine, junge und weibliche Architekturbüros sei es schwierig, ohne Referenzen an solche Aufträge zu kommen, sagte sie dem Sender Deutschlandfunk Kultur. Zugleich kritisierte die Partnerin im weiblichen Architekturbüro LXSY die männliche Dominanz in dem Beruf. Zwar sei das Verhältnis im Studium 50:50, aber bei Projektleitern dominierten Männer. „Dieser effizienzgetriebene Faktor ist ein männlicher Faktor, die Zurschaustellung von Architektur als Selbstzweck.“ Dabei gehe es den männlichen Architekten nicht so sehr um den Menschen und die Frage, wie er sich in den Gebäuden wohlfühle. Das sei der Unterschied zu Architektinnen. (ag)





Sprachpranger

Happy End – Recycling

Name des „grünen“ Toilettenpapiers der Werra Papier Wernshausen GmbH aus Schmalkalden im Thüringer Wald