© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/21 / 11. Juni 2021

Meldungen

Claas Relotius gibt Fälschungen zu

Bern. Der ehemalige Spiegel-Journalist Claas Relotius hat zweieinhalb Jahre nach Aufdeckung seines Betrugsskandals zugegeben, die meisten Texte gefälscht zu haben. Im Interview mit der Schweizer Zeitschrift Reportage sprach Relotius erstmals ausführlich öffentlich über seinen Fall. „Nach allem, was ich heute über mich weiß, wahrscheinlich die allerwenigsten“, antwortete er dabei auf die Frage, wie viele seiner insgesamt einhundertzwanzig Beiträge korrekt verfaßt worden seien. Er habe „in der unverrückbaren Überzeugung geschrieben, es würde bei der Erzählform Reportage keinen Unterschied machen, ob alles 1:1 der Realität entspricht oder nicht“. Er habe „nie niederträchtige Absichten“ verfolgt, sondern „offensichtlich sehr viel Verantwortungsgefühl ausgeschaltet“. Daß er damit Menschen verletzt habe, bereue er „am meisten“. (gb)





Bundeskartellamt prüft Google News Showcase

Bonn. Das Bundeskartellamt hat nach einer Beschwerde der Verwertungsgesellschaft Corint Media seine Untersuchungen gegen Google News Showcase ausgeweitet. Seit Wochen prüfen die Wettbewerbshüter den Dienst, mit dem deutsche Presseverlage ihre Inhalte prominent im Internet plazieren können. Im Raum steht der Vorwurf, das US-Unternehmen könnte einzelne Verlage, die nicht zu den 30 Kooperationspartnern gehören, benachteiligen. Aufgrund der Beschwerde von Corint Media geht das Bundeskartellamt nun auch der Frage nach, ob die teilnehmenden Verlage ebenfalls beeinträchtigt werden. Insbesondere solle geprüft werden, ob Google mit seinem Angebot den Medienhäusern erschwert, das neue Leistungsschutzrecht umzusetzen. Dieses soll sicherstellen, daß Beiträge hinter Bezahlschranken nicht durch Suchmaschinen gratis zugänglich werden. Google erklärte, mit der Wettbewerbsbehörde zusammenzuarbeiten und betonte, „Inhalte von Showcase-Partnern werden im Ranking der Resultate nicht bevorzugt“. (gb)





Twitter sperrt Bestsellerautorin

San Francisco. Twitter hat die US-amerikanische Bestsellerautorin Naomi Wolf gesperrt. Die feministische Schriftstellerin, die mit ihrem Buch „Der Mythos Schönheit“ internationale Erfolge feierte, habe laut BBC-Berichten zuvor vermeintliche Verschwörungsmythen zu Corona verbreitet. Demnach habe Wolf unter anderem behauptet, Impfstoffe seien eine Softwareplattform, „die Uploads empfangen können“. Den Immunologen und Corona-Berater der US-Regierung Anthony Fauci soll sie „Satan“ genannt haben. (gb)





Aufgelesen

„Im fiktionalen Bereich haben wir einen gestörten oder verunsicherten Umgang mit der Pandemie.“

Schauspielerin Maria Furtwängler im RND-Interview