© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/21 / 11. Juni 2021

JF-TV
Mit der Kamera unterwegs
Harald Melzer

Er geht dahin, wo es wehtut. Er spricht mit Politikern, Wissenschaftlern, Autoren und allen, die etwas zu Sagen haben. Er begleitet JF-Reporter als Kameramann, er ist selber Reporter vor Ort. Er ist das JF-Auge mit der Kamera, er ist der Mann hinter JF-TV: Marco Pino. Natürlich gibt es JF-TV schon länger, aber seit Pino 2014 mit der JUNGEN FREIHEIT zusammenarbeitet, sind neue Zuchauerpipfel erklommen worden. Aber der Reihe nach. 2014 kam es zu einem ersten Kontakt zwischen dem Frankfurter Film- und Videoproduzenten Marco Pino und der Redaktion und Geschäftsführung der Jungen Freiheit. Er hatte verschiedene Formate gesehen und schlug Verbesserungen vor. Und wie es so oft im Leben, wer etwas vorschlägt, darf es auch umsetzen.





Filmemacher Marco Pino (42)

Gleich der erste Film wird ein großer Erfolg. In Dresden hatten gerade die Montagsspaziergänge von Pegida begonnen. Siegmar Gabriel bezeichnete die Demonstranten erst als Pack, um sich anschließend zu entschuldigen, doch die öffentlich-rechtlichen Medien machten bereits Front gegen die islamkritische Bewegung. Marco Pino fährt mit seiner Kamera nach Dresden und schafft es, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Er interviewt die Organisatoren, spricht mit vielen Teilnehmern der Demo und liefert ein differenziertes Portrait. Er schafft eine Atmosphäre, in der seine Gesprächspartner die Kamera vergessen und frei und unbeschwert reden. Der Film ist so gut produziert, daß andere Sender und Produktionsfirmen nicht umhinkommen, Szenen daraus mit der Marke JF-TV als Zitat zu verwenden. Ein gelungener Einstand für den Halbspanier. 

Und auch der nächste Film findet ein großes Echo. Mit JF-Reporter Hinrich Rohbohm begibt sich Marco Pino auf die Spur von Angela Merkels Flüchtlingspolitik und reflektiert die Berichterstattung in deutschen Medien. Gemeinsam liefern die beiden eine Reportage, die es so noch nicht gegeben hat. Pino gelingt mit seinem Team eine Dokumentation der wahren Ausmaße der Flüchtlingspolitik. Er berichtet unvoreingenommen, was er erlebt, und entlarvt die „Flüchtlingslüge“, wie der Film dann auch heißt. Mit den verschiedenen Reportern reist er durch Europa und korrigiert die einseitige und beschönigende Berichterstattung der deutschen Medien. 

Marco Pino über seine Arbeit: „Es ist als Filmemacher das Faszinierende, wenn man Weltgeschichte miterleben kann. Der größte Kontrast wurde mir deutlich, als ich am gleichen Ort wie die Reporter der ARD war, wir das gleiche Lager gesehen hatten und ich dann sah, was abends in der Tagesschau gezeigt wurde.“ Mit fast 500.000 Zuschauern ist der Film eine der erfolgreichsten Produktionen von JF-TV. 

Gern hätte JF-TV dann andere Schwerpunkte gesetzt, aber die deutsche und europäische Politik sowie die Berichterstattung lassen keine andere Wahl. Von der Balkanroute geht es ans Mittelmeer und schließlich nach Griechenland. Überall enthüllt JF-TV die Diskrepanz zwischen erlebter Realität und öffentlich-rechtlicher Berichterstattung. Es kommt soviel Material zusammen, daß es schließlich zwei Teile werden. Und damit nicht genug, 2017 wiederholt sich die Flüchtlingskrise, ohne daß deutsche „Leitmedien“ dies angemessen problematisieren. 

Anders Marco Pino und Hinrich Rohbohm: 2017 und 2018 besuchen sie weiter die Brennpunkte der Migrationsbewegung nach Deutschland, Sizilien, Malta, Südspanien. Es ist und bleibt ein Thema für JF-TV bis heute. Wie die JUNGE FREIHEIT als einziges deutsches Medium den Migrationspakt der UN in einer Sonderbeilage im vollen Wortlaut veröffentlicht (JF 47/18), ist JF-TV der erste Sender, der ihn mit Expertenkommentaren vorstellt.

Nebenher gelingt es Marco Pino immer wieder, weitere Gesprächsformate zu kreieren, die auf großes Interesse stoßen. So entsteht in einem extra eingerichteten Studio am Verlagssitz am Hohenzollerndamm in Berlin der „Blick in die JF“. Von Juni 2017 bis Anfang 2019 stellt JF-Chefredakteur Dieter Stein mit Pressesprecher Bastian Behrens jeden Freitag die aktuelle Ausgabe der Jungen Freiheit vor. Und Moritz Schwarz führte dort in diesem kleinen Studio eines der ersten großen Interviews mit dem Fraktionsvorsitzenden der AfD im Bundestag, Alexander Gauland.

Überhaupt begleitet JF-TV die AfD seit ihrer Entstehung. Das Team um Marco Pino setzt den Aufstieg der jungen Partei ins Bild und interviewte immer wieder ihre führenden Vertreter. 

Auch die Messeauftritte in Leipzig oder Frankfurt am Main dokumentiert JF-TV. Online-Chef Felix Krautkrämer führt mit Birgit Kelle das erste Interview über ihr Buch „Gender-Gaga“ bei einer JF-Veranstaltung in Leipzig. Marco Pino selbst spricht mit dem Wirtschaftsexperten Markus Krall über den „Corona-Crash“ und schafft es damit, über eine halbe Million Zuschauer zu erreichen. Zudem gibt es Gespräche über die zunehmende Zensur mit dem Medienanwalt Joachim Steinhöfel und mit Thilo ­Sarrazin über die Auswirkungen der Migration. Viele weitere interessante Gäste kommen zu JF-TV, um sich zu präsentieren und den Fragen der Jungen Freiheit zu stellen.

Fast nebenher entstehen Filme wie „JF-Zeitzeugen“ mit dem ehemaligen Generalbundesanwalt Alexander von Stahl oder die große Dokumentation „Mythos Klimawandel“. Sie bietet neben meist verschwiegenen Fakten Gespräche mit Wissenschaftlern, die sich noch trauen, ihre gut begründete Skepsis gegenüber der vereinfachten Darstellung öffentlich zu äußern – und dafür als „Klimaleugner“ verunglimpft werden. Die DVD verkaufte sich rund 10.000mal. Demnächst erscheint ein zweiter Teil mit dem Titel „Mythos Energiewende“. JF-TV bietet seit sieben Jahren auf hohem Niveau eine Ergänzung der Wochenzeitung. Eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Jungen Freiheit und Marco Pino, die sicher weitergeführt wird.

https://jf.de/tv.