© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/21 / 18. Juni 2021

Zitate

„Die radikalen Umweltschützer von heute sind Millenarier. Sie werden unwissentlich in die vertraute Erzählung über das Ende der Welt hineingezogen, der die Menschen seit den frühesten Zeiten frönen. Es gibt eindeutig ernsthafte Probleme, die durch höhere Durchschnittstemperaturen entstehen. Lassen Sie uns also eine echte Diskussion über das Thema führen, anstatt die Dinge auf quasi-religiöse Erfahrungen zu gründen. Machen wir es besser als die Flagellantenorden des 14. Jahrhunderts, die sich selbst auspeitschten in der Hoffnung, den Schwarzen Tod abzuwehren.“

Niall Ferguson, Historiker, auf dem britischen Blog „Spiked Online“ am 11. Juni





„Was heißt es eigentlich heutzutage, links zu sein? Um ehrlich zu sein: Ich weiß es nicht. In Dänemark regieren Sozialdemokraten, die Arbeitnehmerrechte stärken, aber Einwanderung reglementieren. In deutschen Medien gilt die polnische PiS-Regierung zumeist als ‘rechtskonservativ’, gleichzeitig aber verteilt sie Kindergelder und Seniorenbeihilfen. In vielerlei Hinsicht ist die in Deutschland als rechts definierte PiS eine linksökonomische Partei. In vielerlei Hinsicht existiert die klassische Dichotomie zwischen rechts und links nicht mehr.“

Jan A. Karon, Reporter, in der „Berliner Zeitung“ vom 12. Juni





„Es ist doch so, daß sehr kleine Gruppen in unserer Gesellschaft Diskurse vorantreiben, die die übergroße Mehrheit absurd finden. (...) Wenn man den Niedriglohnsektor autrocknen und Hartz IV überwinden würde, hätte man sehr viel mehr für die Besserstellung von Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund getan, als solche skurrilen Debatten jemals bewirken werden.“

Sahra Wagenknecht, Politikerin der Linkspartei, im „Tagesspiegel“ vom 12. Juni





„Das Erfolgsgeheimnis der ‘Guten’ und der Grünen besteht darin, daß sie selbst als gefährdete Opfer erscheinen und zugleich die Diskursmacht besitzen. Damit folgen sie der alten politischen Wahrheit, daß derjenige, der herrschen will, dieses am besten im Gewand des Dieners tut.“

Bernd Stegemann, Dramaturg, im „Cicero“ am  13. Juni





„Die Universitäten in Deutschland und anderen westlichen Ländern haben längst, spätestens seit der Umsetzung des Bologna-Prozesses, die gesellschaftliche Schlüsselstellung verloren, die sie in modernen Zivilisationen zwei Jahrhunderte lang hatten. Safe-Space-Forderungen und Triggerwarnungen, Cancel Culture und Deplatforming verweisen in grotesker Überspitzung auf den Normalzustand des höheren Bildungswesens in Deutschland und anderswo. (...) Was „Wissenschaft“ ist, wird von den Annalenas und Luisas und ihrer Anhängerschaft definiert; und wer es anders sieht, ist „wissenschaftsleugnerisch“, wie eine der gelungeneren Wortprägungen im selbstgeschaffenen Rotwelsch dieses Milieus lautet. Die Universität wurde zu einem Safe Space umgestaltet, dessen erstes Lernziel die Wirklichkeitsuntauglichkeit ist. “

Peter J. Brenner, Germanist und Philosoph, auf „Tichys Einblick“ am 13. Juni





„Wer glaubt, daß sich Europa mit knienden Fußballteams weltweiten Respekt erwirbt, täuscht sich gewaltig. Wer sich selbst erniedrigt, wird nicht respektiert. Das gilt für Menschen wie für Nationen.“

Gerhard Papke, Vizepräsident des Landtags von Nordrhein-Westfalen und von 2005 bis 2012 Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, auf Twitter am 14. Juni