© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/21 / 18. Juni 2021

CD-Kritik: Red Fang – Arrows
Keine leichte Kost
Alexander Graf

Schon die ersten Minuten des „Arrows“ betitelten Albums zeigen die Stoner Rock/Sludge Band Red Fang von einer für einige ihrer Hörer wohl doch ungewohnten Seite. Die vier US-Musiker aus Portland, Oregon, starten mit einer düsteren Nummer in ihr nunmehr fünftes Album. Wer sie bislang nur mit ihren eingängigeren Single-Auskopplungen der Vorgänger-Platten verband, dürfte überrascht sein. Dabei handelt es sich immer noch um die Truppe, die mit ihren von eigenwilligem Humor geprägten Musik-Videos für Lacher sorgt. 

Insgesamt ist das Album sperriger als das meiste, was das Quartett um Frontmann Aaron Beam in jüngster Vergangenheit ablieferte. Doch das muß nicht per se schlecht sein. Das zeigt schon „Unreal Estate“, wo der Gesang bedrohlich knurrend aus den Boxen kommt.

Bevor Red Fang mit „Funeral Coach“ zum Schluß wieder ein Stück bieten, das leicht im Gehörgang bleibt, erwarten den Hörer brachiale, schleppende und mitunter bedrückende Kompositionen. In die Klanglandschaft finden auch Elemente des Doom Metal Eingang. Unter den insgesamt 13 Songs stechen das Titelstück mit seinem Mitgröl-Refrain heraus und „My Disaster“, das mit einem punkigen Riff losprescht. 

Man sollte der Scheibe ein paar Durchläufe Zeit geben, um zu zünden, zumal sie nicht unbedingt zum Nebenbeihören geeignet ist. Sie entwickelt für den Fan der zeitweise an Black Sabbath erinnernden Klänge jedoch nach und nach ihren Charme. Leichte Kost ist es allerdings nicht. Aber die Auseinandersetzung mit „Arrows“ lohnt sich.

Red Fang Arrows Relapse Records 2021

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