© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/21 / 18. Juni 2021

Meldungen

Höhere Bildung ohne Einfluß auf Hirnalterung

BERLN. Ein höherer Bildungsabschluß verlangsamt nicht die Alterung des Gehirns. Das haben in acht europäischen Ländern durchgeführte anatomische Verlaufsstudien ergeben, an denen das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung beteiligt war. Die Wissenschaftler maßen dazu das Volumen der Großhirnrinde und des Hippocampus bei mehr als 2.000 Studienteilnehmern mittels Magnetresonanztomographie (MRT). Das Schrumpfen dieser beiden Hirnbereiche ist Teil der normalen Alterung. Zwar gebe es einen positiven Zusammenhang zwischen dem Volumen einiger Gehirnbereiche und der Anzahl der Jahre, die ein Proband an weiterführenden Bildungseinrichtungen verbrachte. Das Gesamtvolumen nehme jedoch bei Erwachsenen mit höherem Abschluß genau so ab wie bei denen mit niedrigerem. Damit sei die bisherige Annahme widerlegt, daß bei Akademikern das Hirn im Alter langsamer oder gar nicht schrumpfe (Forschung und Lehre, 6/21). (ft)

 www.forschung-und-lehre.de





Windkraft: Echtes Rotoren-Recycling nicht in Sicht

BRAUNSCHWEIG. Seit 2019 bewegt sich die Zahl der zu verschrottenden Rotorblätter von Windkraftturbinen auf 10.000 pro Jahr zu. Zwischen 2029 und 2033 sollen es jährlich schon 30.000 sein. Die Fraunhofer-Institute für Holzforschung (WKI) und Windenergiesysteme (IWES) arbeiten daher an Recyclingverfahren. Dabei steht das tropische Balsaholz aus Ecuador oder Papua-Neuguinea im Vordergrund, das zwischen den glas- und karbonfaserverstärkten Kunststoffen in den Innereien der meisten Turbinenflügel steckt. Derzeit werden alte Rotorblätter zwischengelagert oder verbrannt. Die bislang miese Ökobilanz der Windkraftrotoren ließe sich korrigieren, wenn das fest mit den Kunststoffen verklebte Plantagenholz davon getrennt und bei der Dämmplatten-Herstellung wiederverwertet werden könnte. Doch eine Alternative zum aufwendigen Sezieren der Rotormaterialien sei bislang nicht in Sicht (Bild der Wissenschaft, 4/21). (ck)

 www.wki.fraunhofer.de





„Fukushima ist in jedem Industrieland möglich“

HAMBURG. Mitten in der Debatte über die deutsche Energiewende erinnert Greenpeace an den „mehrfachen Super-Gau“ des AKW Fukushima. Das Seebeben und der nachfolgende Tsunami, der 2011 Japan traf, habe eine „Nuklearkatastrophe“ ausgelöst, die in Deutschland über Nacht zum beschleunigten Atomausstieg bis 2022 führte. Eine richtige Entscheidung, findet die Umweltstiftung, denn der heilsame Schock habe der Bundesregierung vor Augen geführt, daß ein solcher GAU „auch ein Industrieland mit vermeintlich überlegener Technologie treffen kann“. Auch japanische Probleme bei der Bewältigung der Spätfolgen sollten Mahnung sein. Die komplizierten Aufräumarbeiten sollen bis in die 2050er Jahre dauern – oder länger, denn vor kurzem seien an den havarierten AKW-Blöcken 2 und 3 unerwartet hohe Strahlungen gemessen worden. Eigene Messungen von Greenpeace würden nach Unwettern stets „erhöhte Radioaktivität“ ausweisen (Greenpeace Magazin, 3-4/21). (dm)

 www.greenpeace-magazin.de





Erkenntnis 

„Wir sind nicht gegen das Homeoffice, aber es kann nicht sein, daß der Staat, der von den Gesundheitsämtern bis hin zu den Kfz-Zulassungsstellen die Digitalisierung verschlafen hat, den Firmen Vorschriften machen will, wie sie digitale Arbeit zu organisieren haben.“

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA