© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/21 / 25. Juni 2021

Aufgeschnappt
Non-binäre Buben machen den Stich
Matthias Bäkermann

Bube, Dame und König. Auf den Spielkarten des französischen Blattes werden seit vielen Jahrzehnten Stereotype verbreitet, die nicht nur überkommene Symbole wie Hellebarde oder Zepter präsentieren, sondern „gar nicht unsere Gesellschaft abbilden“, findet Jana Fischer, die zusammen mit „Sam & Caro“ in einem Kieler Uniprojekt die Karten gendergerecht und divers überarbeitet hat. Die neuen Spielköpfe stehen für eine diskriminierungfreie Bildsprache, klären die „Sustainability, Society and Environment“-Studentinnen vergangene Woche in der Jugendbeilage der FAZ auf. Nun dominieren nicht mehr Weiße, es gibt auch „People of Colour“ oder Königinnen. Zudem werden non-binäre Menschen oder Behinderte abgebildet. Schnell war ein Spieleverlag zur Stelle, der die professionelle Vermarktung und Gestaltung in die Hand nahm. Mittlerweile haben die Jungunternehmerinnen über 8.000 Kartensets verkauft, vorwiegend an Kunden „im sozial-ökologischen Milieu“.  Doch das Ziel ist hoch: Da weltweit mit „veralteten Karten“ gezockt werde, wollen sie überall mit den neuen Karten spielerisch auf Diskriminierung, Rassismus und Sexismus aufmerksam machen.