© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/21 / 25. Juni 2021

Zitate

„Zigeunerschnitzel, Negerkuß und Mohrenstraße sind keine Fälle für den Verfassungsschutz.“

Reinhard Müller, Jurist und Redakteur für „Zeitgeschehen“, in der „FAZ“ vom 16. Juni





„Natürlich bauen die Chinesen reichlich Kohlekraftwerke, natürlich ist der chinesische Emissionshandel nicht mit dem europäischen System vergleichbar. (…) Dennoch setzen sich die Europäer unverdrossen neue, ehrgeizige Ziele. Die Deutschen gehen über die europäischen Ziele sogar noch einen Schritt hinaus, indem sie im Begriff sind, das Ziel der Klimaneutralität von 2050 auf 2045 vorzuverlegen. Das ist kühn. Die Vorverlegung bringt dem Weltklima eine zusätzliche prozentuale Emissionsminderung, die sich in der zweiten Nachkommastelle niederschlagen dürfte.“

Klaus Stratmann, Berliner Korrespondent, im „Handelsblatt“ vom 17. Juni





„Die ‘Wokies’ trivialisieren mit ihren absurden Forderungen ernstzunehmende Probleme. (…) Wo es Zwangsverschleierungen, Zwangsehen, Auspeitschungen, Vergewaltigungen und ökonomische Diskriminierungen gibt, grenzt es an eine Frechheit, seine Energie auf den Gender-Schluckauf und das ‘der’ und ‘die’ zu verschwenden. Wer fordert, daß ‘Fußgänger’ durch ‘zu Fuß Gehende’ abgelöst werden sollen, der provoziert zwangsläufig die Dekadenz-Einschätzung: ‘Die haben halt keine anderen Sorgen.’“

Rainer Bonhorst, bis 2009 Chefredakteur der „Augsburger Allgemeinen“, auf dem Blog „Achgut.com“ am 17. Juni





„Ich neige nicht dazu, mich zu überschätzen, aber meine Gegner oder meine Feinde tun es. Deswegen wollen sie beweisen, daß ich ein ganz übler Mensch bin, daß ich mit der AfD schwarze Messen feiere, daß ich den Müll nicht trenne, und was man sonst so sagt, wenn man jemand in Verruf bringen will. Man hat meine Dissertation gelesen, sich mit allem Möglichen beschäftigt, was ich gesagt und geschrieben habe, und jetzt bemüht man sich, mir zu unterstellen, daß ich ein Antisemit bin (...).“

Hans-Georg Maaßen, Ex-Verfassungsschutzpräsident, in der „Weltwoche“ vom 17. Juni





„Die vergangenen Jahre haben gezeigt, daß der Staat sehr wohl in der Lage ist, im Internet zu ermitteln, und daß Überwachungsmaßnahmen wie Staatstrojaner dazu wenig beitragen konnten. Und weil gleichzeitig der Grundrechts-eingriff so schwer ist, stellt sich einfach die Frage: Ist das alles notwendig? Oder sind das nur Machtphantasien? Mein Eindruck ist, daß Horst Seehofer mit diesen Gesetzen, ähnlich wie zum Beispiel mit der gerade diskutierten Cybersicherheitsstrategie, in den letzten Monaten der Legislaturperiode noch möglichst viel von seiner Vision eines stark überwachten, staatlich kontrollierten Internets nach Hause bringen möchte.“

Peer Heinlein, Sicherheitsberater und Unternehmer, auf „Zeit Online“ am 19. Juni





„Bei Leuten, die gegen Migration auf die Straße gegangen sind, dann gegen die Corona-Maßnahmen und demnächst gegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakatastrophe ist es eine grundsätzliche Trotzhaltung, eine sehr infantile und überhaupt nicht mündige Trotzhaltung. Wenn man ernsthaft darüber nachdenken würde, welche Konsequenzen es hätte, aus der Pflichtverantwortung des Staates herausgelassen zu werden, würde man seines Lebens nicht mehr froh. Daran erkennt man, daß es sich um eine ziemlich infantile Trotzreaktion handelt.“

Richard David Precht, Philosoph, bei „Sternstunde Philosophie“ auf „SRF Kultur“ am 20. Juni