© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/21 / 25. Juni 2021

Meldungen

Union spricht sich gegen Steuererhöhungen aus 

BERLIN. Die Vorstände von CDU und CSU haben ihr gemeinsames Programm für die Bundestagswahl beschlossen. Dies enthalte  einen „Dreiklang“ aus Klimaschutz, wirtschaftlicher Stärke und sozialer Sicherheit, sagte Kanzlerkandidat Armin Laschet am Montag bei der Vorstellung. Auf Steuer-erhöhungen will die Union verzichten, der CO2-Emissionshandel soll erweitert, der Solidaritätszuschlag abgeschafft werden. Beim Thema Rente wirbt die Union mit einem „Generationenfonds“. In den soll der Staat für jedes neugeborene Kind bis zum 18. Lebensjahr hundert Euro monatlich einzahlen. Damit, so Laschet, habe die Union als einzige der Parteien nicht nur große Worte, sondern einen ganz konkreten Vorschlag für kommende Generationen. Die AfD sieht darin indes eine „Anleihe“ bei ihrem Programm: „Das gleiche Konzept mit der gleichen Summe hat die AfD bereits im November 2020 in ihren Leitlinien zur Sozialpolitik vorgelegt“, so AfD-Chef Jörg Meuthen. Lob für das Wahlprogramm kam aus der Werte-Union. „Wesentliche Forderungen“ der konservativen Basisorganisation fänden „in dem Programm erfreulicherweise ihren Ausdruck – wie zum Beispiel eine Ablehnung von Steuererhöhungen, Bürokratieabbau, Stärkung der Bundeswehr sowie Eingrenzung und Rückführung der Asyleinwanderung“, lobte deren Vorsitzender Max Otte. (vo)





Bevölkerung stagniert erstmals seit 2011

WIESBADEN. Die Bevölkerung in Deutschland ist erstmals seit fast zehn Jahren nicht mehr gewachsen. Zum Jahresende 2020 zählte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Damit blieb die Einwohnerzahl im Vorjahresvergleich mit minus 12.000 nahezu konstant. Die Entwicklung im vergangenen Jahr hatte laut dem Bundesamt zwei Gründe: Zum einen die verminderte Nettozuwanderung, die nach vorläufigen Ergebnissen von 294.000 im Jahr 2019 auf 209.000 im darauffolgenden Jahr zurückgegangen ist. Zum anderen erhöhte sich der Überschuß der Sterbefälle gegenüber der Geburtenzahl von 161.000 auf 212.000. „Somit konnte die gesunkene Nettozuwanderung das Geburtendefizit nur noch annähernd ausgleichen. Für eine Bevölkerungszunahme reichte sie aber nicht mehr aus.“ Trotz der erhöhten Sterbefälle besonders älterer Personen in der Corona-Pandemie wuchs die Zahl der über 80jährigen um 255.000 (plus 4,5 Prozent) auf 5,9 Millionen an. Die Zahl der Senioren zwischen 60 und 79 Jahren erhöhte sich um 96.000 (plus 0,5 Prozent) auf 18,2 Millionen. Dagegen nahm die Bevölkerung in der Altersgruppe zwischen 20 und 59 Jahren um fast 370.000 (minus 0,4 Prozent) ab und betrug Ende 2020 rund 43,7 Millionen. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren blieb konstant bei 15,3 Millionen. Das Durchschnittsalter in Deutschland erhöhte sich damit wie schon im Vorjahr um 0,1 auf 44,6 Jahre. Die größten absoluten Bevölkerungszunahmen gab es in Bayern, Niedersachsen und Brandenburg. Den größten Rückgang verzeichnete Nordrhein-Westfalen, Berlin, Sachsen und Thüringen. Den Daten zufolge setzte sich der Trend fort, wonach die östlichen Bundesländer ohne Berlin weiterhin Bevölkerung verlieren, während die westlichen Länder wachsen. Vorige Woche hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, daß die Geburtenzahl im März 2021 auf den höchsten Stand seit 20 Jahren geklettert ist. Demnach kamen in dem Monat 66.000 Kinder zur Welt. Mehr als 65.000 Geburten gab es zuletzt im März 1998. (ls)