© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/21 / 25. Juni 2021

Meldungen

Beim Klimaschutz muß die Politik realistisch bleiben

BERLIN. Viele Firmen leiden unter Materialmangel (JF 25/21). Die extreme Abhängigkeit von Asien führe zu erheblichen Störungen in der Lieferkette. Deshalb brauche es in Europa und Deutschland „Hersteller, von denen unsere Unternehmen einen Teil ihrer Zulieferprodukte beziehen – auch wenn die etwas teurer sind als die asiatischen“, erklärte Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall in der Welt. Auch beim Klimaschutz müsse die Politik realistisch bleiben: „Wenn die Grünen den Verbrennungsmotor ab 2030 verbieten wollen, müssen sie sicherstellen, daß unsere Industrie mit alternativen Antrieben schon wettbewerbsfähig ist“, warnte der Vorstandschef des schwäbischen Autozulieferers Elring Klinger AG. „Besser wäre, bis 2035 oder 2040 Zeit zu lassen und dann Lösungen zu haben, die wir weltweit verkaufen können.“ Leider gebe es aber „in fast allen Parteien einen gewissen Opportunismus. Da gibt es ein Thema, das en vogue ist, und dann versuchen sich dabei alle zu überbieten“, kritisierte der Gesamtmetall-Präsident. Aber es nütze nichts, „sich kurzfristig ambitionierte Klimaziele vorzunehmen, und später haben wir dann reihenweise Unternehmen, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind“, so Wolf. „Dann leben wir in einem anderen Land. Das kann man natürlich wollen. Ich halte das aber für falsch.“ (fis)

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Bundesbank: Preisanstieg nur „vorübergehend“

FRANKFURT. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält die lockere EZB-Geldpolitik derzeit weiterhin für richtig. „Trotz der guten konjunkturellen Nachrichten für den Euro-Raum liegt der Preisanstieg gemäß unseren Prognosen 2022 und 2023 noch spürbar unter zwei Prozent“, erklärte Weidmann im Handelsblatt. Er hoffe aber, daß bei weiteren Fortschritten in der Corona-Pandemiebewältigung die Anleihekäufe zurückgeführt werden. Das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP; JF 12/21) der EZB sei krisenbedingt: „Wenn diese Ausnahmesituation vorbei ist, dann ist eine solch hohe Flexibilität nicht mehr angemessen.“ Der starke Preisanstieg in Deutschland sei deshalb nur „vorübergehend, und es deuten sich in der mittleren Frist keine zu hohen Raten an“, meinte der Bundesbank-Chef. „Eine hartnäckig überhöhte Inflation würde unter anderem überschießende Lohnabschlüsse voraussetzen.“ (fis)

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