© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/21 / 25. Juni 2021

Meldungen

Fraunhofer und IBM zeigen ihren Quantencomputer

EHNINGEN. Mit dem IBM Quantum System One wurde vorige Woche im schwäbischen Ehningen der leistungsstärkste Quantencomputer Europas der Öffentlichkeit präsentiert. „Wir bieten mit unserer Plattform Großkonzernen, Mittelständlern, Start-ups und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, Kompetenzen aufzubauen sowie neue Anwendungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle zu testen“, erklärte Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, die das Projekt zusammen mit dem US-Konzern IBM betreibt. „Das System ist auf Stabilität, Robustheit und Zuverlässigkeit ausgelegt und kann dank der hybriden Cloud-Architektur Programme in unglaublicher Geschwindigkeit ausführen“, erläuterte IBM-Forschungschef Darío Gil. Herkömmliche Rechner mit Milliarden von Schaltkreisen seien aber weiter unverzichtbar: „Quantencomputer machen physikalische Phänomene für die Informatik nutzbar. Und daneben forschen wir und andere gerade intensiv am ‘Neuromorphic Computing’, einem Konzept, das biologische Prinzipien und die IT verbindet“, so der spanische Ingenieur. Zudem könne die Grundlagenforschung und Produktentwicklung „um den Faktor zehn“ beschleunigt werden. (fis)

 www.quantencomputing.fraunhofer.de





„Elektro ist die Zukunft – das wird sich durchsetzen“

INGOLSTADT. Im Mai waren 37,7 Prozent der 230.635 Pkw-Neuzulassungen in Deutschland Benziner, 27,9 Prozent Hybride und 22,3 Prozent Diesel – nur 11,6 Prozent waren E-Autos. „Elektro ist die Zukunft – das wird sich durchsetzen“, prognostiziert Audi-Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann. Doch „heute sehen wir in unseren Prognosen, daß in China und in den USA im Jahr 2030 voraussichtlich immer noch rund 50 Prozent aller Neuzulassungen auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor entfallen werden“, so der 44jährige Maschinenbauingenieur im Magazin Auto Motor und Sport. Auf anderen Märkten würden Benziner und Diesel weiter geschätzt, sie seien oft „sogar die einzige realistische Option“. Sein Wunsch an die EU-Politik sei daher eine Euro-7-Abgasnorm, „die technisch und physikalisch machbar ist und die nicht durch die Hintertür das Ende des Verbrennungsmotors zur Folge hat“. (fis)

 auto-motor-und-sport.de





Wölfe: Weniger Autounfälle durch Wildwechsel?

MADISON. Wenn der Wolf zurückkehrt, gehen die Wildunfälle zurück. Das ist das Ergebnis einer im Wissenschaftsjournal PNAS veröffentlichten Studie über Wolfsbewegungen im nördlichen US-Bundesstaat Wisconsin. Es habe sich gezeigt, daß „innerhalb kurzer Zeit nach der Ansiedlung der Wölfe die Unfälle mit Wild um rund 24 Prozent zurückgingen“, erklärte Dominic Parker von der University of Wisconsin. Das Raubtier habe die lokalen Wildpopulationen ausgedünnt und bei den Beutetieren Verhaltensänderungen erzwungen. Wölfe nutzen Straßen, Wege, Bäche und Pipelines als Bewegungskorridore. Hirsche lernten dies schnell und hielten sich daher von solchen Strukturen fern, erläuterte der US-Umweltökonom. (fis)

 pnas.org





Erkenntnis

„Wasserstoff für Autos hört sich cool an, aber selbst wenn man dem Ansatz folgt und mit angeblich überschüssiger Energie arbeitet, kann das Konzept mit der Produktion, der Speicherung, dem Bau der Autos und dem Betrieb der Tankstellen einfach nicht aufgehen.“

Frank Thelen, Chef der Bonner Risikokapitalgesellschaft Freigeist Capital III GmbH