Über jedem Text steht ein Autorenname, neben jedem Bild eine Fotoquelle und unter jeder Zeichnung der Hinweis auf den Künstler. So ist es gute journalistische Tradition – und abgesehen davon hat der Künstler natürlich ein Recht darauf, daß seine Arbeit mit seinem Namen gekennzeichnet wird. Sie ahnen schon, lieber Leser, dieses JF-Intern wird eine Entschuldigung, aber auch eine Verbeugung vor einer wunderbaren Kollegin.

Für unsere Sonderbeilage zum Gründungsjubiläum von 35 Jahren JUNGE FREIHEIT hatte sich die Illustratorin Gerda Kunkel-Bakker an den Zeichentisch gesetzt. Gekonnt charakterisierte sie Kollegen in kleinen Porträtzeichnungen und zauberte mit hellen Farben eine angenehme Leichtigkeit ins Blatt.

Doch jetzt erreichte uns eine E-Mail von ihr. „Ich habe das JF-Sonderheft empfangen“, schrieb sie, „leider sehe ich nirgends meinen Namen? Vielleicht ist er so klein, daß ich ihn nicht sehen kann?“

Alleine die höflich, ja humorvoll formulierte Nachfrage von Frau Kunkel-Bakker ließ uns das Herz in die Kniekehlen rutschen. Himmel, das kann doch nicht wahr sein! Hektisches Blättern gleich mehrerer Kollegen in der Beilage war die Folge. Wir trauten unseren Augen nicht: Tatsächlich tauchte nirgends ihr Name auf. Das ist ein Schlag in die Magengrube für die ganze Redaktion und geht uns an die Ehre. So können wir nur eines tun: in aller Form die Kollegin um Entschuldigung bitten.