© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/21 / 02. Juli 2021

Frisch gepreßt

Biber. „Falls Sie wie ich gestrickt sind, wird Sie die Lektüre des Buches, das Sie in Händen halten, an irgendeinem Punkt dazu bewegen, hinauszugehen, um den Blick über die Landschaft in Richtung des nächsten Flußtals schweifen zu lassen.“ Mit diesem prognostischen „ersten Satz“ seines Werkes über die Welt der Biber liegt Ben Goldfarb zumindest für die Städter unter seinen Lesern ziemlich daneben. Und auch der anbiedernde, penetrant auf „Unterhaltsamkeit“ bedachte Ton, der sich bis zum letzten Satz durchhält, dürfte Alteuropäern etwas auf die Nerven gehen. Aber das angelsächsische Publikum liebt Sachbücher dieser Machart. Immerhin wird der deutsche Naturfreund dank des Übersetzers nicht auch noch geduzt. Wer sich aber an solchen Äußerlichkeiten nicht stört, dem teilt der Umweltjournalist Goldfarb eine Menge Wissenswertes über eine „charismatische Spezies“ mit, die im weiträumigen Nordamerika durch Pelzjäger, in Europa durch Siedlung und industrielle Landwirtschaft im 20. Jahrhundert an den Rand des Aussterbens gebracht worden ist. Goldfarbs Entdeckungsreise zu den „Ingenieuren der Natur“ berichtet vor allem davon, wie es in den USA gelang, diesen Trend zu stoppen und die Ökosysteme, die nach dem Verschwinden des genialen Dammbauers zu kollabieren drohten, durch die Wiederansiedlung Meister Bockerts zu retten. (ck)

Ben Goldfarb: Biber. Das verblüffende, geheime Leben der fleißigen Nagetiere und warum wir sie brauchen, Kopp Verlag, Rottenburg 2021, gebunden, 414 Seiten, Abbildungen, 22,99 Euro





Apokalypse. Pfarrer Winfried Pietrek und Schwester Maria Anja Henkel legen mit „Apokalypse – Christus kommt“ ein neues Büchlein vor, das „in einer schweren Zeit Christen Mut machen möchte, treu zum hergebrachten katholischen Glauben zu stehen, sich tapfer zu Christus zu bekennen, auch wenn es das eigene Leben kosten sollte“. Doch werde zuvor der Antichrist auftreten und die Herrschaft des Bösen an die Macht kommen. Es scheine eine „End-Zeit-Stimmung“ einzusetzen, über die bereits in der Geheimen Offenbarung, deren Verfasser Johannes, der Lieblingsjünger Jesu gewesen sein soll, berichtet wird. Tatsächlich ist der Verfasser wohl ein auf die griechische Insel Patmos verbannter frühchristlicher Phrophet. Ähnlich nannte auch der 1968 gestorbene Kapuziner-Pater Pio in Rotondo unsere Zeit eine „Zeit des Ungewitters“ (Feuerrad Apokalypse), da sie eine „Epoche der Zerstörung aller Werte“ sei. Die Folge ist der moralische Verfall, der sich über die ganze Welt verbreitet und im blutigen Krieg gegen die Christen mündet: „Inzwischen haben wir in Frankreich und Deutschland ähnlich brutale Szenarien gegen alle Christen wie im Nahen und Mittleren Osten. Alles Vorboten der Apokalypse.“ (W.O.)

Pfarrer Winfried Pietrek, Schwester Maria Anja Henkel: Apokalypse. Christus kommt. Christliche Mitte. Ahlkener Str. 1, 53329 Wadersloh. 2021. 136 Seiten, broschiert, 5 Euro 

 www.Christliche-Mitte.de