© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/21 / 02. Juli 2021

Meldungen

Langsam breitet sich in Deutschland Wildnis aus

FRANKFURT. Die von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und 19 Umweltorganisationen mitgetragene Initiative „Wildnis in Deutschland“ versucht, mit intensiver Lobbyarbeit mehr Flächen als Wildnisgebiete zu schützen. 2020 kamen 17.000 Hektar zu den 16 Nationalparks, Naturschutzgebieten und bereits ausgewiesenen Arealen hinzu. Trotzdem fehlen zum angepeilten Ziel, auf zwei Prozent des Bundesgebiets wieder Wildnis zuzulassen, noch satte 1,4 Prozent. Die Wildniszuwächse befinden sich vor allem in Bayern und Hessen. Hinzu kamen kleinere Flächen in Thüringen und Brandenburg. Im schwarz-grün regierten Hessen, das Waldflächen gern für Windturbinen und die deutsche Energiewende opfert, konnte der 2004 gegründete Nationalpark Kellerwald-Edersee um 2.000 Hektar erweitert werden. Die dortigen Bäume seien „richtige Urgesteine“: Mit bis zu 500 Jahren zählten sie zu den ältesten in Deutschland, so die ZGF (Gorilla, 1/21).

 wildnisindeutschland.de





T-rex: Gefährlich, aber seltener als heute ein Tiger

BERKELEY. Vor seinem Aussterben war der 13 Meter lange und zehn Tonnen schwere Tyrannosaurus rex eines der gefährlichsten Raubtiere – aber dennoch eher selten. Denn es gab vor 66 Millionen Jahren nur 20.000 Tiere auf der prähistorischen Erde, so daß nur ein Exemplar auf 100 Quadratkilometern anzutreffen war, wie nun eine US-Studie zeigt. In ganz Kalifornien, so Charles Marshall (University of California/Museum of Paleontology), hätten nur 4.000 dieser gefräßigen Dinosaurier ihr Unwesen getrieben. In seinem Verbreitungsgebiet sei T-rex somit sieben mal so selten wie heute Tiger gewesen. Die Berkeley-Forscher nutzten für ihre Schätzung eine Formel, die die Tierartdichte aus Körpermasse und dem Platz in der Nahrungskette ableitet. Daraus ergab sich auch die Gesamtzahl aller T-rex, die je auf der Erde gelebt haben: 2,5 Milliarden Exemplare verteilt auf 127.000 Generationen (Spektrum der Wissenschaft, 6/21). (ft)

 ib.berkeley.edu





Ressourcenschlachten um mineralische Baustoffe?

WIESBADEN. Der 1980 begonnene Bau der 87 Kilometer langen A 49 zwischen Kassel und Gießen soll Ende 2024 fertig sein. Daß dem Fernstraßenprojekt 87 Hektar des Dannenröder Forsts zum Opfer fallen, konnte trotz juristischer Klagen und Aktivistengewalt nicht verhindert werden. Doch die fehlenden 31 Kilometer würden auch sieben Millionen Tonnen Sand und Kies verschlingen, klagt das Greenpeace Magazin (2/21). Zudem erinnere der hessische Autobahnbau daran, daß die deutsche „Asphaltdecke“ täglich um 56 Hektar zunimmt, jedes neue Einfamilienhaus 200 Tonnen Sand verschlinge und die dafür benötigten mineralischen Baustoffe inzwischen auch weltweit zum knappen Gut geworden seien. In Südostasien gebe es brutale Verteilungskämpfe beim illegalen Sandabbau. In Nordindien organisiere eine „Sandmafia“ den Abbau am Staat vorbei. In Deutschland hingegen sank die Zahl der Kiesgruben seit 1995 um 39 Prozent. Daher drohten bald „erhebliche Engpässe“. (ft)

 www.deges.de





Erkenntnis

„Beim Sport werden Streßhormone ausgeschüttet, Herzfrequenz und Blutfluß steigen. Damit nimmt der Gefäßdruck zu. Wenn man dort eine Verengung aus Cholesterin, Fettsäuren und Bindegewebe hat, kann diese aufplatzen und zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.“

Jürgen Scharhag, Medizinprofessor am Institut für Sportwissenschaft der Uni Wien