© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/21 / 09. Juli 2021

Maaßen-Äußerung sorgt für Unmut
Treffer gelandet
Hans-Hermann Gockel

Die weichgespülte Merkel/Laschet-CDU hat ein Problem – und das steckt in den eigenen Reihen: Hans-Georg Maaßen läßt sich nicht den Mund verbieten. Der ehemalige Chef des Verfassungsschutzes und nun CDU-Bundestagskandidat in einem Wahlkreis in Thüringen wirft den öffentlich-rechtlichen Sendern Meinungsmanipulation, einen ausgeprägten Linksdrall, das Weglassen von Tatsachen, die Anwendung von „Tricks“ und die Zusammenarbeit mit Leuten vor, die der linken und linksextremen Szene nahestehen. Sein Fazit: „Es wäre eine Untersuchung wert, daß auch die Biographie von einigen Redakteuren mal auf den Prüfstand gestellt wird, ob diese Leute die charakterliche Eigenschaft haben, auch die ‘Tagesschau’ durch Redaktion zu begleiten.“ Wumms – da hat ein Mann einen Treffer gelandet, der aus eigener Erfahrung weiß, worüber er spricht. 

Die tendenziöse Berichterstattung zu den angeblichen Hetzjagden in Chemnitz Ende August 2018 mit dem berühmten „Hase-Video“ von zweifelhafter Herkunft und bar jeglicher Beweiskraft hatte Maaßen damals den Job gekostet. Im Staatsvertrag der öffentlich-rechtlichen Anstalten ist ausdrücklich festgeschrieben, daß die Redakteure unparteilich und ausgewogen zu berichten haben. Wer sich heute durch die Nachrichten und die politischen Sendungen von ARD und ZDF klickt, hat jedoch nicht den Eindruck, daß danach gehandelt wird – sondern das Gefühl, in einem anderen Land zu leben.






Hans-Hermann Gockel war 24 Jahre lang Nachrichtenmoderator bei Sat.1 und N24.