© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/21 / 09. Juli 2021

Meldungen

Abschiebestopp nach Afghanistan abgelehnt

WIEN. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat der Forderung der Grünen, vorerst nicht mehr nach Afghanistan abzuschieben, eine Absage erteilt. „Mit mir wird es definitiv keinen Abschiebestopp nach Afghanistan und keine Aufweichung der Asylgesetze geben“, sagte er laut dem ORF. Seine Partei werde künftig härter gegen straffällig gewordene Asylbewerber vorgehen. Hintergrund der Debatte ist der Fall eines 13jährigen Mädchens, das Ende Juni in Wien vergewaltigt und getötet worden war. Unter Tatverdacht stehen Migranten aus Afghanistan. Auch der FPÖ-Politiker Harald Vilimsky sprach sich in der ungarischen Tageszeitung Magyar Hírlap dafür aus, straffällig gewordene Asylbewerber konsequent abzuschieben und die EU-Außengrenzen zu verteidigen. Justizministerin Alma Zadić (Grüne) hatte hingegen angeregt, einen Abschiebestopp nach Afghanistan aufgrund der dortigen Entwicklungen zu prüfen. (zit)





Demonstranten setzen Kirchen in Kanada in Brand

OTTAWA. Kanadas Premierminister Justin Trudeau (Liberale) hat zu einem Ende der gewaltsamen Proteste in seinem Land aufgerufen. „Das ist nicht der richtige Weg. Die Zerstörung von Kultstätten ist inakzeptabel und muß sofort aufhören“, sagte er laut dem staatlichen Sender CBC. Zahlreiche Demonstranten hatten dort Kirchen angezündet und Statuen gestürzt, darunter Denkmäler für die britischen Königinnen Elizabeth II. und Victoria. Anlaß für die Ausschreitungen ist der Fund mehrerer Gräber indigener Kinder, die von der Kolonialgeschichte Kanadas zeugen. Zudem beging das Land am 1. Juli seinen Nationalfeiertag. Demonstranten hatten vorab dazu aufgerufen, den Tag nicht zu feiern, sondern auf die Geschichte des Landes aufmerksam zu machen. Bis 1998 waren Tausende Kinder der indigenen Bevölkerung in sogenannte Umerziehungsheime gebracht worden, um an die christliche Zivilisation herangeführt zu werden. Einige davon betrieb die katholische Kirche. (zit)





Frankreich erlaubt Lesben künstliche Befruchtung

PARIS. Die französische Nationalversammlung hat mit 326 gegen 115 Stimmen eine Bioethik-Reform verabschiedet, die alleinstehenden und lesbischen Frauen erlaubt, sich künstlich befruchten zu lassen. Die staatliche Krankenkasse (Sécurité sociale) muß künftig die Kosten von bis zu sechs solcher Behandlungen (Procréation Médicalement Assistée/PMA) tragen, solange die Frauen unter 43 Jahre alt sind. Zudem können sich bei homosexuellen Paaren künftig beide Frauen noch vor der Geburt des Kindes als Mütter registrieren lassen; sie gelten dann als gleichberechtigte Elternteile. Über das Gesetz war zwei Jahre heftig gestritten worden. Staatspräsident Emmanuel Macron, Ex-Sozialist und Gründer der liberalen Regierungspartei LREM, hatte vor seiner Wahl 2017 versprochen, sich für PMA einzusetzen. Konservative Politiker und katholische Initiativen wie „La Manif pour tous/Demo für alle“ hatten vergeblich versucht, das Gesetz zu verhindern. Patrick Hetzel, elsässischer Abgeordneter der gaulistischen Republikaner (LR), warnte, die Regelung beraube Kinder ihres Vaters. (zit)

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