© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 28/21 / 09. Juli 2021

Meldungen

Reporter ohne Grenzen: Orbán sei Feind der Presse 

PARIS. Der Journalistenverband Reporter ohne Grenzen hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán als ersten EU-Regierungschef auf ihre Liste der „Feinde der Pressefreiheit“ gesetzt. „Seit Viktor Orbán und seine Fidesz-Partei 2010 an die Regierung gekommen sind, haben sie Ungarns Medienlandschaft Schritt für Schritt unter ihre Kontrolle gebracht“, kritisierte die Organisation. Die regionale Presse sei „seit dem Sommer 2017 vollständig im Besitz Orban-freundlicher Unternehmer“. Zudem seien im Herbst 2018 „fast 500 regierungsnahe Medienunternehmen in einer Holding zusammengefaßt“ worden, um ihre Berichterstattung „zentral zu koordinieren“. (gb)





Amazon erstellt „Diversity“-Richtlinien 

Seattle. Die Filmproduktionsfirma „Amazon Studios“ hat für ihre Mitarbeiter „Diversity“-Richtlinien erstellt. Wie die Bild berichtet, wolle das US-Unternehmen damit mehr „Diversität, Gleichheit und Inklusion“ erreichen und „langjährige Gewohnheiten“ überwinden. So werde beispielsweise in dem Papier anstelle von Frauen von „gebärenden Personen“ gesprochen. Rollen sollen künftig nur noch an Schauspieler vergeben werden, die auch wirklich der gespielten Figur entsprechen, sprich selbst beispielsweise homosexuell, schwarz oder behindert sind. Produktionen sollen zu 30 Prozent aus „Frauen und unterrepräsentierten rassischen/ethnischen Gruppen“ bestehen. (gb)





Heftige Kritik an Hans-Georg Maaßen

BERLIN. Der Thüringer CDU-Bundestagskandidat und frühere Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen hat mit Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk massive Empörung hervorgerufen. Der Deutsche Journalisten-Verband forderte „dringend eine Entschuldigung“. Die Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, bemängelte, Maaßen stimme in den Tenor der AfD mit ein, was „schäbig und gefährlich“ sei. Die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer (SPD), sprach gegenüber der dpa von einem „Angriff auf die Pressefreiheit“. Im Interview mit dem Fernsehsender TV.Berlin hatte Maaßen den Öffentlich-Rechtlichen „Meinungsmanipulation“ und „Tricks“ vorgeworfen. „Wenn man sieht, daß es da auch Verbindungen gibt zwischen der ‘Tagesschau’ oder zwischen Personen, die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und ‘Tagesschau’ arbeiten, und der linken und linksextremen Szene – dann wäre das wirklich auch eine Untersuchung wert, daß auch die Biographie von einigen Redakteuren mal auf den Prüfstand gestellt wird, ob diese Leute die charakterliche Eigenschaft haben, (...) die ‘Tagesschau’ zu begleiten.“ (gb)