© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 29/21 / 16. Juli 2021

Haltungsnote
Gender-Gaga bei der Truppe
Gil Barkei

Daß es bei der teilweise nur bedingt einsatzbereiten Bundeswehr zwischen Einhornparaden, Trans-Offizieren und Bilderstürmen schon lange nicht mehr nur um die Landesverteidigung geht, ist hinreichend klar. Doch nun tritt ausgerechnet der Generalinspekteur der Bundeswehr in Reih und Glied neben den Zeitgeistsoldaten aus Kirchen, Medien und linken Initiativen an und zeigt stramm Haltung. Artig gegendert, bedankt Eberhard Zorn sich auf Twitter bei „den Mitglieder|innen des Beirats Innere Führung“ für den „wertvollen Austausch“. „Mitglieder|innen“? Hört sich so verworren an wie die Traditions- und Pathossuche der Truppe. Und so hagelt es bei Twitter Spott für den „Genderal“. Der Verein Deutsche Sprache (VDS) fragt sarkastisch nach dem Artikel für das Wort „Mitglied“. „Das Mitglied ist ein generisches Neutrum und macht alle Geschlechter unsichtbar. Diese Eigenschaft ist im Gelände bei Kampfeinsätzen von einigem Nutzen“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer bemängelt, „das Militär“ sei zu einer „kompletten Zirkusveranstaltung“ verkommen. Und die AfD Berlin merkt an, Innere Führung bedeute auch, die geltende Rechtschreibung einzuhalten. 

Die chronisch vernachlässigten Soldaten auch noch vom ranghöchsten Vorgesetzten und obersten Repräsentanten der Belustigung preisgegeben – was kommt als nächstes? Panzer in bunten Tarnfarben oder Divisionsabzeichen mit Regenbogenfahnen?