© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/21 / 23. Juli 2021

Unruhen in Südafrika
Die Polizei hilft nicht mehr
Ernst van Zyl

In der vergangenen Woche wurde Südafrika von einer Kombination aus Ausschreitungen und Plünderungen heimgesucht, wie es sie seit 1994 nicht mehr gegeben hat. Die Unruhen waren die unvermeidliche Folge davon, daß eine Regierungspartei aus sozialistischen Kleptokraten an der Macht ist. Die Korruption im Land wird von den Ermittlern der „Special Investigating Unit“ als „nie zuvor gesehen“ beschrieben. Dazu steht Südafrika im Jahr 2021 vor einer Rekordarbeitslosenquote von 32,6 Prozent und einer himmelhohen Jugendarbeitslosenquote von 75 Prozent. Im Zuge der Corona-Pandemie hat die südafrikanische Regierung auch noch einige der strengsten und drakonischsten Abriegelungsmaßnahmen der Welt verhängt. Die meisten von ihnen ergaben nur wenig Sinn.
Dank der jahrzehntelangen Untätigkeit des ANC gegenüber den Grundbedürfnissen der Menschen sind gewalttätige Unruhen als einziges Mittel, sich überhaupt das Ohr der Regierung zu verschaffen, tief in die politische Kultur Südafrikas eingegraben. Es war also nie eine Frage des „Ob“, sondern eher des „Wann“. Die Zukunft für gesetzestreue Menschen in Südafrika liegt einzig in einer besseren Organisation der Gemeinden mit dem Aufbau von disziplinierten und professionellen zivilen Selbstverteidigungseinheiten innerhalb der Grenzen des Gesetzes. Wir können uns nicht mehr auf die Polizei verlassen, um uns zu schützen.



Ernst van Zyl ist Kampagnenmanager für Strategie und Inhalte bei der Bürgerrechtsorganisation AfriForum.