© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/21 / 23. Juli 2021

Aufgeschnappt
Planschen geht nur noch nicht-binär
Matthias Bäkermann

Baden für alle wird in Nürnberg bald Geschichte sein. Denn geht es nach den Mitgliedern des städtischen Schwimmbad-Ausschusses, werden künftig an vier Sonntagen im Jahr spezielle „Transgender-Badetage“ stattfinden. Das Ganze geht auf den Antrag von Grünen-Stadtrat Uwe Scherzer zurück, für den jetzt „der Traum vom Ende der binären Badeanstalten“ in Erfüllung geht. „Ein erster Schritt in Richtung Entdiskriminierung ist geschafft“, freut sich der 55jährige, der sich als Dragqueen in Frauenfummeln „linksversiffte Berufsschwuchtel“ Uschi Unsinn nennt. Denn bisher konnten durch das Umkleidegebot mit getrennten Herren- und Damenkabinen „divers- und trans*geschlechtliche Gäste das Schwimmbad unmöglich diskriminierungsfrei zu den normalen Öffnungszeiten benutzen“, zitierte ihn das regionale Nachrichtenportal in.Franken.de vergangene Woche. Allerdings kann nur ein Verein das Bad mieten, und der muß auch Badeaufsicht gewährleisten. Doch diese Hürde konnte das von der Stadt Nürnberg im Rahmen des Masterplans „Queeres Nürnberg“ geförderte „SchwuLesbisches Zentrum Fliederlich“ bereits nehmen, das die etwa 150 Euro pro Sonntagvormittag für das Katzwangbad zugesagt hat.