© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/21 / 23. Juli 2021

Zitate


„Es sollte tiefere Steuern für produktive und unternehmerische Millionäre geben und höhere Steuern für Milliardäre, die ihr Geld unproduktiv anlegen. Das hat was – und dürfte in der hiesigen von Neid geprägten Diskussion nicht verstanden werden.“

Daniel Stelter, Ökonom, auf seinem Blog „Think beyond the obvious“ am 15. Juli




„Acxiom, einer der größten Datenhändler weltweit, hat Profile von 2,5 Milliarden Konsumenten auf der Welt erstellt – mit bis zu 11.000 Attributen pro Person. So viel Wissen und damit Macht über den Einzelnen haben allenfalls Geheimdienste. (…) Die EU muß daher auch die Zulieferer der Datenraffinerien in den Blick nehmen und stärker regulieren. Personenbezogene Daten dürfen kein handelbares Gut wie Getreide oder Aktien sein, auf das man Wetten abschließt. So wie Waffen oder Diamanten müßte es im Binnenmarkt auch Ein- und Ausfuhrbeschränkungen für persönliche Daten geben. Man mag das protektionistisch finden. Aber unsere Freiheit ist am Ende nicht verhandelbar.“

Adrian Lobe, Politik- und Rechtswissenschaftler, im Deutschlandfunk Kultur am 15. Juli




„Das Schlagwort von der ‘Wirtschaftsfeindlichkeit’ der Grünen ergibt wenig Sinn. Die Gewinnerseite fällt gar nicht so klein aus. (...) Dank staatlicher ‘Ausbaukorridore’ mit Plankennziffern, die Politiker der Grünen noch einmal nach oben setzen wollen, ergeben sich profitable, sichere, langfristig planbare Absatzfelder. (...) Für viele Unternehmen bedeutet die Begrünung ihrer Geschäftsfelder eher eine zusätzliche Möglichkeit, um Gewinne zu schöpfen – und nicht unbedingt einen Totalumbau.“

Oliver Driesen, Wirtschaftsjournalist, auf „Tichys Einblick“ am 15. Juli




„Meine neueste Strategie, die mir wie eine Erleuchtung zugeflogen ist: Ich bekenne mich offensiv zum alten weißen Mann. Was du nicht kaschieren kannst, mußt du ausstellen. Der Begriff ist eine klare Diskriminierung, aber das ist uninteressant. Ich sehe es als Kunstfigur. Wie in der Literatur „das süße Mädel“ bei Arthur Schnitzler oder so. Das heißt, wenn es einen mustergültigen alten weißen Mann gibt, bin ich das jetzt. (...) Ich möchte deshalb alle verunsicherten Männer Mitte 30 ermuntern: Nehmt euch die Bärte ab, zieht die Pudelmütze ab, gebt das Kind ganztags in die Kita und geht hinaus und werdet frei.“

Harald Schmidt, Schauspieler und Entertainer, im Redaktionsnetzwerk Deutschland am 17. Juli




„Ein wichtiges Instrument liberal-imperialistischer Politik ist das Elitenmanagement. Es geht darum, daß in den EU-Staaten politische Eliten an der Macht bleiben, die dem Zentrum freundlich gesinnt sind. (...) Versuche, einem Land von außen und oben seine Regierung vorzuschreiben, können aber nach hinten losgehen; ich schätze, daß Orbán wahlpolitisch von den Eingriffsversuchen der EU profitieren wird.“

Wolfgang Streeck, Soziologe, im „Spiegel“ vom 17. Juli




„Auf die medizinische Debatte alleine kommt es nicht an. Es geht auch darum, ob jemand einen medizinischen Eingriff vom Staat oder Sonstigen aufgedrängt bekommen darf oder nicht. Und wenn man sich öffentlich rechtfertigen muß, ist das eine Bedrängung. Impfen muß wie jeder medizinische Eingriff eine persönliche Entscheidung bleiben. Wir dürfen nicht allen die Pistole auf die Brust setzen, die sich nicht impfen lassen wollen.“

Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler, im „Tagesspiegel“ vom 18. Juli